Freitag, 24. Oktober 2014

Das Buch ist fertig: Und was nun?





Ein Buch zuende zu schreiben ist generell schon eine beachtenswerte Leistung. Jemand hat den Text Korrekturgelesen. Man hält das Manuskript in der Hand und ist froh. Doch wie geht es weiter? Um sich selbst die Veröffentlichung so leicht wie möglich zu machen, sollte man sich Gedanken machen, wie man sich in der Endphase die Arbeit erleichtert.


Ich selbst habe den Fehler gemacht, mit dem Manuskript direkt ins Layout zu gehen, statt zunächst das EBook fertig zu machen, um auf dessen Basis die Printfassung zu entwickeln. Das war aus zwei Gründen dumm. Erstens musste ich so die Grundlage für das EBook aus der fertigen Satzdatei (dem Druck-PDF) ziehen, was zu Konvertierungsfehlern führte, die ich erst mühsam wieder herauskorrigieren musste. Da ich die Konvertierung mit Calibre aus dem PDF heraus gemacht hatte, musste ich außerdem den Datenschrott, den Calibre mir in die Datei hineingeschrieben hatte, entfernen, was zusätzlich Zeit kostete. Zweitens habe ich mir so eine Chance versaut, das Buch vernünftig anlaufen zu lassen. Hätte ich das Ebook zuerst fertig gemacht, hätte ich dieses zuerst eine Zeitlang laufen lassen können, um so das Buch bekannter zu machen und die Bewerbung meines Buches besser zu koordinieren. Ich hätte mir mehr Zeit nehmen können, Werbung für mein Buch zu machen. So hetze ich jetzt den Gelegenheiten hinterher.


Was ich daraus gelernt habe



Bei meinem nächsten Buch werde ich anders vorgehen und mich zuerst um die Erstellung des Ebooks kümmern. Das ist technisch weniger aufwendig und damit schneller zu veröffentlichen. Die so gewonnene Zeit werde ich dazu nutzen, das Layout des Printbuches in aller Ruhe anzugehen. Außerdem werde ich beim Erstellen der Vorlage auf Markdown umsteigen, was den Vorteil hat, dass man aus einer Vorlage sowohl das Roh-EPUB als auch die RTF-Vorlage für die Printfassung erstellen kann. Damit reduziert sich der Aufwand, den man sonst hätte, um beide Fassungen miteinander abzugleichen.


Was sich, was den Zeitaufwand betrifft, nicht effizienter gestalten lässt, ist das Produzieren des Covers und der Illustrationen. Hier habe ich schon durch die Computerisierung des Erstellungsprozesses den schnellstmöglichen Ablauf gefunden. Eine weitere Verkürzung könnte ich nur noch erreichen, wenn ich die Produktion der Bilder outsourcen würde (einen reibungslosen Ablauf der Kooperation vorausgesetzt). Das wiederum würde aber meinem Anspruch widersprechen, alle Teile des Buches aus einer Hand anbieten zu können.


Werbung ist Mist, keine Werbung aber auch



Völlig unterschätzt habe ich den Aufwand, den man für die Bewerbung des fertigen Buches machen muss. Wie viele andere auch habe ich nur bis zur Fertigstellung des Produktes gedacht, aber nicht darüber hinaus. Meine Einstellung war im nachhinein betrachtet etwas naiv, eine Art „Das wird schon...“ Tatsächlich wird das aber nicht einfach so. Es ist ja ziemlich offensichtlich, was zum Beispiel auf Facebook nicht funktioniert: Wer ist nicht genervt von den tausenden Autoren, die immer wieder schreiben, 

„SIEH DIR MEIN BUCH AN, ES IST DAS BESTE, GROSSARTIGSTE, GENIALSTE (Bitte hier das Genre deiner Wahl einsetzen) BUCH, DASS JEMALS GESCHRIEBEN WURDE! LIES ES! SOFORT! KOSTET NUR 99 Ct! BEI AMAZON!“


Solche „Anzeigen“ haben ein Problem: Der überwiegende Teil der so beworbenen Bücher ist weder genial, noch originell noch wirklich gut, und das wissen die Leser. Nicht wirklich hilfreich ist auch, wenn man diesen Aufruf gleich in 10+X Facebook-Gruppen teilt und noch nicht einmal eine persönliche Ansprache dazu setzt. Die Frage ist also, was kann man anders machen. Gar nicht drüber reden ist offensichtlich auch keine Lösung. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Strategien, die auf Google+ funktionieren, auf Facebook gnadenlos scheitern. Generell scheint mir ein indirekter Zugang zur Sache immer noch am erfolgversprechensten zu sein.


Mein Buch ist weder das Beste, noch das größte, es erfindet auch das Rad nicht neu. Aber es ist ein gutes Buch und ich bin stolz darauf, dass ich es veröffentlicht habe. Wer mehr darüber wissen möchte schaut hier nach


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