Freitag, 27. Februar 2015

Diese drei Faktoren sind der Grund, warum Kooperationen scheitern


Kooperationen sind ein Thema, das mich schon lange beschäftigt. Wenn ich auf mein Leben zurückschaue, dann sind von den Projekten, an denen ich beteiligt war, immer diejenigen gescheitert, die drei Faktoren nicht berücksichtigt haben. Diese drei Faktoren sind äußere Widerstände, innere Widerstände sowie Plan- bzw. Ziellosigkeit.

Äußere Widerstände


Von den drei genannten Faktoren sind die äußeren Widerstände am einfachsten zu erkennen. Bei der Durchführung eines Projektes kommt man irgendwann an den Punkt, dass man an jemandem vorbei muss, der an einer entscheidenden Stelle sitzt und somit eine Torwächterfunktion erfüllt.

Das kann zum Beispiel der Verwaltungschef sein, der das Campusfest nicht genehmigen will, der Nachbar, dem die Anlage eures Gartenteichs nicht passt (die Frösche sind so laut) oder -- im Falle von Autoren -- der Lektor, der das Manuskript ablehnt. Eine Quelle für äußere Widerstände kann aber auch eine andere Gruppe sein, die ihren Claim sichern will und Positionen besetzt, die man selbst einnehmen möchte. Um all diese Widerstände zu umgehen bedarf es dreier Dinge:

  1. Die Unterstützung anderer, die dasselbe Ziel haben
  2. Eine klare Vorstellung davon, was man will.
  3. Eine gute Vorbereitung (vorzugsweise besser als der Gegenspieler) und Wissen um die eigenen Rechte.

 

Innere Widerstände


Schwerwiegender als die äußeren Widerstände, die einem Projekt entgegenstehen, wiegen die Widerstände, die innerhalb der eigenen Gruppe auftreten und es vollständig zum Erliegen bringen können. Diese inneren Widerstände können sich auf einzelne Mitglieder der Gruppe beziehen, in der grundsätzlichen Ausrichtung liegen oder aber sich in der Kommunikation der Gruppe manifestieren.

In jeder Gruppe kann es Personen geben, die aus verschiedenenen Gründen das Projekt ausbremsen können. Beispiele dafür sind der Selbstdarsteller/Narzisst, der das Projekt als seine persönliche Bühne betrachtet, der Laisse-faire-Typ, der alles easy findet, aber nichts hinbekommt, der notorische Verhinderer, bei dem alles nicht geht, der Chaot, der sich weder an Abmachungen noch an Fristen halten kann. Natürlich gibt es noch mehr Charaktertypen, die ein Projekt sabotieren können, aber hier ist nicht der Platz, um diese in extenso durchzudeklinieren.

Ein Problem hat man auch, wenn man intern unterschiedliche "Sprachen" spricht. Man sollte sich von Anfang an auf gemeinsame Verfahren einigen, an denen sich jeder orientieren kann. Zudem sollte sich jeder klar darüber sein, welche Aufgaben er übernommen hat. Wichtig ist auch, dass man ein grundlegendes Verständnis davon hat, was die anderen tun und können (müssen). Ich muss zum Beispiel kein Layouter sein, um ein Buch zu schreiben, aber ein grundlegendes Verständnis von dem, was ein Layouter tut, hilft mir einzuschätzen, was ich einem solchen zumuten kann. Das gleiche gilt natürlich für Lektoren, Grafiker und all die anderen, die sich an der Herstellung eines Buches beteiligen.

 

Plan- und Zielosigkeit

 

Fatal für jedes Projekt ist, wenn man sich über die grundlegende Ausrichtung desselben nicht im Klaren ist. Auch wenn ich in Bezug auf Projektarbeit kein großer Fan einer allumfassenden Basisdemokratie bin (sobald die Rollen in einem Projekt verteilt sind, sollten sie es auch bleiben), finde ich es wichtig, sich darüber klar zu werden, wohin die Reise geht, bevor man sie angetreten hat. Man sollte einmal ausdiskutiert haben, was man eigentlich will. Nichts ist schlimmer, als einfach mal draufloszuwerkeln und darauf zu hoffen, dass irgendwas dabei herauskommt.

Hat man einmal einen vernünftigen Plan entworfen und ein Ziel formuliert, kann man sich an diesem orientieren und abgleichen, ob sich das Projekt in die gewünschte Richtung bewegt oder nicht. Eine gute Planung kann auch verhindern, dass man in Sackgassen läuft, aus denen man nicht mehr herauskommt. Das Ziel selbst ist natürlich auch wichtig, aber ob man es so erreicht bzw. verwirklicht, wie man es sich vorgestellt hat, ist dabei zweitrangig. 

Was sind eure Erfahrungen mit Kooperationen und Projekten?

Ich freue mich über Eure Kommentare hier im Blog, auf Facebook und auf Google+

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