tag:blogger.com,1999:blog-1108625831181888197.post2540338679149892144..comments2018-01-31T04:35:37.745+01:00Comments on Literatura Fragmentata: Prometheus – Dunkle ZeichenJörg Siefke-Bremkenshttp://www.blogger.com/profile/00596373235954267880noreply@blogger.comBlogger2125tag:blogger.com,1999:blog-1108625831181888197.post-61130507284631461842012-10-13T07:57:34.947+02:002012-10-13T07:57:34.947+02:00Hallo Bernd,
erst eknmal danke für deinen ausführ...Hallo Bernd,<br /><br />erst eknmal danke für deinen ausführlichen und präzisen Kommentar zu meinem Post. <br /><br />Ich möchte lediglich zu zwei Punkten etwas sagen:<br /><br />Zu Punkt 1: Ich behaupte gar nicht, dass die Männer das Böse sind, sondern, dass die Männer die Gefahr heraufbeschwören, die ihnen zum Verhängnis wird. Das mag auf den ersten Blick wie dasselbe erscheinen, ist es aber nicht. Das "Böse" - wenn man es so nennen will - liegt ausserhalb in einer bedrohlichen Umwelt, in der die Männer herumtapern wie eine Horde Kinder, die sich in eine baufällige Fabrikruine geschlichen haben, und sich nun wundern, dass der Bau um sie herum zusammenbricht.<br /><br />Ein anderes Beispiel dafür findest du in unserer realen, von Männern dominierten Welt, in der die meisten Menschen nicht per se Böse sind, aber dennoch Dinge tun oder schaffen, die potenziell gefährlich sind. Ein gutes Beispiel dafür ist zum Beispiel ein Raucher, der keine böse Absicht mit dem Anstecken seiner Zigarette verfolgt, aber dennoch sich selbst und anderen schadet. Ein anderes Beispiel sind die Eltern, die ihrem Kind "Renn nicht über die Strasse!" zurufen, was es dann auch prompt tut. Auch hier beschwören die Eltern die Gefahr für das Kind herauf, ohne ihm schaden zu wollen.<br /><br />Man kann von den Männern in Prometheus vieles behaupten (z.B. dass sie eitel, ignorant, überheblich und - ja - schlicht dumm sind), aber böse sind sie nicht.<br /><br />Zu Punkt 2: Ich denke schon, das David Anklänge an die Frankensteinfigur hat, selbst wenn man zwischen der Spezies seiner Schöpfer und dem eigentlichen Erschaffer differenziert. Ich denke, das kommt in der Szene heraus, wo David mit dem Konstrukteur spricht. Dort sagt er, "Dieser alte Mann stirbt. Er will mehr Leben von dir", wobei nicht das, was er sagt, sondern der überhebliche Ton, in dem er es sagt, ein Indiz dafür ist, dass er auch von seinem Erschaffer nicht besonders viel hält. Dieses Verhalten ist eine direkte Folge der Anweisung "steigere Dich!".Jörg Siefke-Bremkenshttps://www.blogger.com/profile/00596373235954267880noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1108625831181888197.post-35562855734914088312012-10-13T03:30:39.382+02:002012-10-13T03:30:39.382+02:00Insgesamt teile ich deine Interpretation durchaus,...Insgesamt teile ich deine Interpretation durchaus,habe aber ein paar Kritikpunkte.<br /><br />Ja, der Film IST einer der besten Sience Fiction Filme der letzten Jahre! Was aber auch viel damit zu tun hat, daß gerade in letzter Zeit der Begriff Sience Fiction dazu benutzt und mißbraucht wurde um ein holes Effektfeuerwerk mit Außeriridschen abzufeuern. In diese Kategorie fällt Prometheus nicht, was ihn wohltuend aus der Masse hervorhebt.<br /><br />Aber:<br />Punkt 1: Die Männer sind das Böse, die Frauen nicht? Es gibt gerade mal 2 größere Frauencharaktere, von der einer - wie du schon selber sagst - die neue Ripley sein soll. Der andere - im übrigen alles andere als sympahtisch geratene Charakter - verschanzt sich auf dem Schiff. Was soll er also anstellen? Von daher steht diese These auf sehr wackeligen Beinen.<br /><br />Punkt 2: David als Frankenstein: Klingt als Theorie erstmal sehr gut. Aber eigentlich wendet sich David nicht gegen seinen Schöpfer, sondern er will ihn - wie ihm befohlen wurde - besser dienen und verliert dabei jede Moral aus den Augen. Er begeht ein Experiment und fragt - in einem recht guten und interessanten Dialog - sogar noch nach Erlaubnis. Wie weit würdest du gehen um Erkenntnisse zu gelangen? David kennt - wie ihm befohlen wurde - diese Grenzen nicht mehr.<br />Ja, dabei stellt er sich über die Spezies seiner Erschaffer, aber nicht über seinen Erschaffer selbst, denn er will diese Erkenntnisse für ihn und seine Genesung erlangen. Das Experiment hätte ja auch einen ganz anderen Verlauf nehmen können. Davids Handeln stellt vielmehr die Frage was Wissenschaft darf und wo ihre ehtischen Grenzen sind und beantwortet dabei nebenbei was wissenschaftliche Trail and Error Versuche anrichten können.<br /><br />Punkt 3: Die Frage nach den Erschaffern. Diese Frage wird nicht wirklich benatwortet, es sind vielmehr Fragen die der Film aufwirft: Was wenn deine Erschaffer keine gütigen, liebenden und gnädigen Wesen sondern pure Pragmatiker und höchstwahrscheinlich auch nicht besser oder schlechter als du waren? Was wenn du ganz anderen Schöpfern gegenüberstehst, als du erwartet hast? Und diese Fragen sind - meiner Meinung nach - viel weitreichender als eine kurze Antwort, da sie zum Denken verleiten.<br /><br />Ja, der Film will zuviel. Aber es ist auch der Abstand den er zu seinen Charakteren hält, die reinverkopfte Erzählweise - die mich teilweise sehr an Citizan Cane erinnert - die den Zuschauer den Film so kühl und mit Abstand betrachten lassen. Man wird zu keiner Sekunde in die Handlung des Films hineingezogen, kann sich mit keinen der Charaktere identifizieren, betrachtet alles nur von außen und mit Distanz. Am Ende gibt es auch keine Katahrsis oder einen erleuchtenden Moment. Der Zuschauer hat seinen Spaß an den vielen, vielen Alienzitaten, hat eine Menge grundsolide erzählte Handlung zum grübeln, aber ich zumindest habe mich am Ende des Films Emotional zu wenig gefordert und ein wenig unbefriedigt gefühlt. Trotzdem ein guter Film.<br />Und ja: Die 3-D Effekte waren gut, auch wenn sie mir bei "Hugo Cabret" um einiges besser gefallen haben. Hier war alles noch spektakulärer und detailverliebter und tatsächlich noch schöner ausgearbeitet. Aber mit "Hugo Cabret" ist Scorcesse eh mal wieder ein großes cineastisches Kunstwerk gelungen.Bernd B. Badurahttps://www.blogger.com/profile/08335662743305251955noreply@blogger.com