Wie versprochen löse ich heute das kleine Rätsel auf, was es mit
meinem seltsamen »Buchtrailer« auf sich hat. Dabei handelt es sich um
einen Dummy meines kleinen EBooks »TAO TEH KITTEH«, dass eines meiner
kleinen Seitenprojekte neben dem Blog und meiner »Legenden von Tamath«-Reihe ist. Im Folgenden möchte ich zeigen, wie ein solcher
Buch-Dummy dem Problem abhelfen kann, dass jeder EBook-Autor hat, der
mit seinem Buch auf einer Lesung auftreten will.
Mit einem Dummy verbinden die meisten Menschen das Bild von
Crashtest-Dummies, die in mit grellen Signalfarben bemalten Autos vor
die verschiedensten Hindernisse rasen. Ein Dummy ist aber in der
Buchwelt ein provisiorisch zusammengebautes Exemplar eines Buches, um zu
schauen, wie das Endprodukt im Druck möglicherweise einmal aussehen
wird. Wie man einen solchen Dummy mit Hausmitteln zusammenbastelt und
was das ganze mit Lesungen und EBooks zu tun hat, will ich euch nun
zeigen.
Wenn ihr als Ebook-Autoren eine Lesung halten wollt, habt ihr ein
Problem (eigentlich sogar mehrere): Ihr habt nichts, was eure Zuhörer
anfassen können. Euren Tolino oder Kindle mitzunehmen wäre eine
Möglichkeit, aber die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Füße bekommt und
unfreiwillig seinen Besitzer wechselt, ist doch recht hoch. Das
Manuskript ausdrucken und auf den Präsentationstisch knallen? – Möglich,
aber nicht wirklich attraktiv, selbst wenn man es im Copyshop binden
lässt.
Der Buch-Dummy ist dagegen eine vergleichsweise einfache Möglichkeit,
den Leuten ein Buch in die Hand zu geben, das dem Look and feel eines
echten Buches schon nahekommt – sofern man ein gewisses Maß an
Fingerfertigkeit beim Zusammenbau besitzt.
Der Trick besteht darin, dass man sein EBook ausdruckt, allerdings
nicht jeweils eine Seite, sondern immer zwei Seiten auf ein Blatt. Diese
Seiten faltet ihr nun in der Mitte, so dass ihr jeweils eine bedruckte
"Vorder"- und "Rückseite" habt (das bewahrt euch davor, umständlich
beide Seiten des Papiers umständlich in der richtigen Montierreihenfolge
ausdrucken zu müssen). Macht das mit jeder Doppelseite, bis ihr den
ganzen Buchblock vor euch habt.
Als nächstes braucht ihr Leim und ein Stück Mullverband. Bindet den
Buchblock mit einem Packet-Gummi an der offenen Seite fest zusammen und
bestreicht das zusammengebundene Ende mit Leim. Darauf befestigt ihr den
Mullverband, der ganz in den Klebstoff eingesunken sein muss. Der
Verbandsstoff dient dazu, die Klebebindung haltbar zu machen. Die Fasern
verhindern, dass sich Risse im Leim ausbreiten, so dass der Buchrücken
nicht bricht. Auf diese Schicht kann man noch einen zusätzlichen
Streifen Papier anbringen, das erhöht die Stabilität zusätzlich.
Nach etwa einer Stunde ist der Leim in den meißten Fällen
getrocknet, so dass man den Buchblock in den Umschlag einbinden kann.
Dazu nehmt ihr die Doppelseite mit dem Titel und klebt in diese ein
festeres Stück Karton ein. Beides befestigt ihr mit Hilfe von
Faserklebeband am Buchblock. Das Ergebnis ist ein Buch, dass nicht nur
wie ein Buch aussieht, sondern auch über Jahre haltbar ist.
Was nun das Buch im Video angeht, so ist das genau so ein Dummy. Ich
habe das Tao teh Kitteh-Buch ausgedruckt und zusammengebastelt nachdem Martin Gehring vom Loseblattsammlung-Blog in einem Kommentar meinte, dass
das Buch so abgefahren sei, dass es eigentlich gedruckt sein müsste.
Zugleich habe ich so ein Exemplar, dass ich zum Beispiel auf Lesungen
vorzeigen kann, um zu sage, "guckt mal, das ab ich auch gemacht! Schaut
nach dem Ebook im Internet." Das Tolle daran ist, dass die Leute ein
"richtiges" Buch in den Händen halten können.
Heute ist es dafür zu spät, aber ich werde in den nächsten Tagen eine genauere Bastelanleitung nachliefern,
euer Georg.
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