Freitag, 27. November 2015

Diese vier Faktoren brauchst du, um erfolgreich zu sein


Ein gerne verbreiteter Mythos unserer Zeit ist, dass jeder erfolgreich sein kann, wenn er sich nur genügend anstrenden würde. Das Problem ist nur, wenn wirklich jeder Erfolg haben kann, der nur genug Fleiß an den Tag legt, warum gibt es dann so wenige Menschen, die ihn haben? Es gibt zahlreiche talentierte, fleißige und kommunikative Menschen, die aber dennoch nie die Chance gehabt haben, mit ihren Ideen durchzustarten. Stattdessen bleiben sie immer in dem Bereich, der im angelsächsischen Raum »Longtail« genannt wird. Es muss also Faktoren geben, die den Erfolg einer Idee/Person beeinflussen, die einen Unterschied zwischen dem Erfolgreichen und dem Bemühten ausmachen.

Insgesamt gibt es vier Faktoren, die den Erfolg einer Person, aber auch eines Unternehmens oder sogar eines Staates beeinflussen können. Drei davon lassen sich unmittelbar durch zielgerichtetes Handeln beeinflussen, der Vierte aber nicht. Die ersten drei Faktoren sind Ressourcen, Fähigkeiten, und Kontakte. Sie sind durch eigene Initiative beeinflussbar, zum Beispiel, indem man sein Geld ökonomisch sinnvoll einsetzt oder aber Arbeitsabläufe möglichst effizient gestaltet, oder sich die nötigen Fähigkeiten aneignet (Im Falle eines Self Publishers wären das zum Beispiel Kenntnisse in Layout/Typographie oder Marketing).

Das Glück entscheidet

Der vierte Faktor, der durch nichts beeinflusst werden kann, ist – der Zufall oder: Glück. Das ist jetzt nicht nur eine Intuition von mir (einem mäßig erfolgreichen Indie-Autor), sondern lässt sich anhand von wissenschaftlichen Untersuchungen nachweisen 1.

Die ersten drei Faktoren wirken aufeinander ein. So hängt zum Beispiel von meinen Ressourcen ab, inwieweit ich meine Fähigkeiten weiter ausbilden kann. Was ich kann, kann wiederum hilfreich sein, um Kontakte zu knüpfen, die wiederum meine Ressourcenbasis erweitern können oder mir neue Wege aufzeigen, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Alle drei Faktoren werden aber immer durch den vierten, den Zufall überformt.

Ungleiche Verteilung der Chancen

In der Regel sind die Chancen unter den Menschen nicht gleich verteilt, die Ressourcen ebenfalls nicht, was aber nicht unbedingt mit dem Fleiß der jeweiligen Person zutun haben muss, wie meist suggeriert wird.2 Werde ich in armen Verhältnissen geboren, sind meine Chancen, erfolgreich zu sein, nicht so groß, als wenn ich eine reiche Familie habe, die über hervorragende und gewachsene Kontakte verfügt. Vielleicht lebe ich aber auch in einer Gegend, in der es keine interessanten Leute gibt, bzw. ich liege mit den Leuten, die für ein Vorankommen hilfreich wären, nicht auf einer Wellenlänge.

Ein Plädoyer für mehr Gelassenheit

Da sich der Zufall nicht beeinflussen lässt, lohnt es sich nicht, das, was man tut, krampfhaft auf den Erfolg hin zu optimieren. Man sollte die Möglichkeiten, die man hat, so gut wie möglich nutzen, aber darüber nicht die Freude an der Sache verlieren. Nur wenn das, was man tut auch Erfüllung bringt, wenn der große Erfolg ausbleibt, hebt wirklich die Lebenszufriedenheit und gibt dem, was man tut einen wirklichen Sinn. Das heißt natürlich nicht, dass man nichts tun sollte, aber man muss sich nicht auf Gedeih und Verderb an den Gedanken hängen, dass eine Sache nur gut ist, wenn man ein Millionenpublikum erreicht hat. Letztendlich muss mit den Blatt spielen, dass man auf der Hand hat. Und wenn das Blatt ausgereizt ist, dann wird auch jeder Aufwand, den man treibt nichts mehr daran ändern.

  1. Siehe hier: Nicht nur Leistung, auch Zufall alleine schafft Reichtum und hier: Entrepreneurs, Chance, and the Deterministic Concentration of Wealth.
  2. Tatsächlich können die wenigsten Menschen etwas dafür, mit welchen Mitteln und Möglichkeiten sie in das Leben starten. Das schließt natürlich nicht aus, dass man sich durch dummes Verhalten seiner Mittel und Ressourcen beraubt. Oft hat man aber auch darauf wenig Einfluss, sondern wird durch äußere Faktoren determiniert. Niemand kann z.B. etwas dafür, wenn er durch die Pleite seines Arbeitgebers arbeitslos wird, oder beispielsweise durch eine schwere Krankheit nicht mehr in der Lage ist, sein bisheriges Leben weiterzuführen. Andereseits zeigen Beispiele wie Stephen Hawking, dass man auch mit schweren Einschränkungen Hervoragendes leisten kann.

Samstag, 21. November 2015

Plotten oder die Kunst eine Kanne Kaffee zu kochen.


 
"Was hat Kaffee kochen mit dem Plotten eines Buches gemeinsam? Und was soll die hirnrissige Überschrift überhaupt?", werden einige von euch, meine lieben Leser, vielleicht gedacht haben. Und so offensichtlich ist der Zusammenhang auch nicht. Viele Autoren haben ja gerade am Anfang ihrer Laufbahn Schwierigkeiten damt, sich einen stringenten Handlungfaden für ihre Stories zurechtzulegen. Die Lösung dafür ist, die Große Aufgabe "Plott" in viele kleine Schritte zu teilen, die miteinander verknüpft sind. Wie das genau funktioniert, kann man am besten an einer alltäglichen Tätigkeit zeigen. -- Und was ist alltäglicher, als eine Kanne Kaffee zu kochen?

Auf die Idee dazu bin ich gekommen, weil ich mich an eine Übung aus meinem Informatik-Unterricht damals in der Schule erinnert habe (auch wenn das zugegebenermaßen schon ziemlich lange her ist). Unser Informatik-Lehrer wollte uns beibringen, wie man Programme gut plant. Er hatte sich dafür diese kleine Übung ausgedacht: Wir sollten uns überlegen, was wir tun müssten, wenn wir uns morgens eine Kanne Kaffee kochen wollen. Sinn und Zweck dieser Übung war, uns beizubringen, wie man ein Programm strukturiert, damit es die Schritte zur Erledigung der Aufgabe folgerichtig erfüllt. Wir sollten nicht einfach drauflosschreiben, damit kein "Spaghetti-Code" entsteht.

Bei einem langen Text ist das nicht anders, der Plott soll dafür sorgen, dass die Handlung in ihrer Logik konsequent vom Anfang zum intendierten Ende läuft, ganz gleich wie verworren die Handlung auch auf der Oberfläche erscheinen mag. Sowohl beim Programm als auch beim Plott soll die innere Logik des Textes dafür sorgen, dass am Ende das gewünschte Ergebnis herauskommt.

Zurück zum Kaffee

Zurück also zum Kaffee. Das Kaffeekochen soll unser Alltagsbeispiel sein, um zu zeigen, wie man einen Ablauf in eine Reihe von Einzelschritten zerlegt. Was also müssen wir tun?
  1. Zuerst muss ich den Kaffee und die Filter aus dem Schrank holen.
  2. Das Filterfach öffnen.
  3. Die Filtertüte zurechtfalten.
  4. Filtertüte in den Halter stecken.
  5. Das Kaffeepulver einfüllen.
  6. Mit der Kanne zum Wasserhahn gehen.
    6.1. Wasserhahn aufdrehen.
    6.2. Wasser in die Kanne laufen lassen.
  7. Mit der Kanne zurückgehen.
  8. Wasser in den Wassertank füllen.
  9. Kaffeemaschine einschalten.
  10. Warten bis der Kaffee durchgelaufen ist.
  11. Maschine ausschalten.
  12. Filter entfernen
  13. Kaffee in die Tasse gießen.
Fertig.

Auch wenn sich das auf den Blick vielleicht albern anhören mag, trainiert das Zerlegen von alltäglichen Handlungen die Fähigkeit, Ereignisfolgen zu konstruieren. Und das ist wichtig, um Stories zu schreiben, die Hand und Fuß haben.

Samstag, 14. November 2015

Fassungslos



Eigentlich wollte ich euch in dieser Woche einen Artikel über das Plotten präsentieren. Aber die Ereignisse von Paris haben mich fassungslos hinterlassen. Ich mache mir Sorgen, nicht nur weil Terroristen, die vorgeben, im Namen einer Religion zu handeln, mitten in Europa ihre Verbrechen begehen, sondern auch, weil das ein gefundenes Fressen für die Nazis und Halb-Nazis unter uns ist. Dabei sind weder die Einen oder die Anderen in ihrem grundlegenden Wesen unterschiedlich.

Was meine ich damit? Der IS und die Nazis unterscheiden sich nur an der Oberfläche voneinander. Strukturell und in Bezug auf die Denkweisen, die dahinterstecken sind beide Gruppen gleich: Faschisten. Nun könnte man sagen, "Die machen das aber, weil ihnen ihr Gott das befiehlt. Da ist der Unterschied."

Das ist natürlich Blödsinn.

Da ist kein Unterschied, weil auch die Religion nur als Ausrede vorgeschoben wird, genauso wie bei den Nazis das Abendland oder das "Volk" als ethnisch definierte Gruppe. Die einen holen sich ihr Recht über "Gott" die anderen über den Begriff "Rasse". Aber darunter sind die Mechanismen gleich, egal wie man sie nennt. Jeder der so handelt ist grundsätzlich von zwei Motivationen getrieben, einerseits von einem Gefühl, etwas "verdient" zuhaben, dieses Gefühl, dass im angelsächsischen Sprachraum "Sense of Entitlement" genannt wird. Wer so denkt hat das Gefühl, dass ihm "etwas zusteht". Wenn dieser "Sense of Entitlement" auf die Realität trifft und sich zeigt, dass niemand gewillt ist, dieses Bedürfnis zu befriedigen, baut sich daraus Frust und letztendlich Hass auf. Das ist vorallem bei Menschen der Fall, die sich in einer prekären Situation befinden, aus armen Verhältnissen (Skinheads) oder aber aus Wohlstandsverwahrlosung (Hooligans) stammen und oft einen kaputten Familienhintergrund haben.

Ich glaube nicht, dass die Hintermänner an das glauben, was sie predigen. Mir scheint eher, dass es diesen Leuten darum geht, Macht auszuüben. Das ist bei Lutz Bachmann und Frauke Petry der Fall, aber auch bei den Anführern des IS. Es geht letztendlich immer nur um die Gier nach Macht.
Ich bitte alle unter euch, die das hier lesen, nicht still zu halten! Gerade wir Blogger und Autoren sollten unsere Stimme erheben gegen den Hass.

Teilt den Artikel, schreibt gegen den Terror an, egal von welcher Seite!