Samstag, 31. Januar 2015

Macht Werbung im Netz Sinn?




Vera Nentwich hat zu einer Blogparade aufgerufen, die sich mit dem Thema "Autorenmarketing im Web – Hilfreich oder unnütz?" befasst. Da das ein Thema ist, dass mich schon seit der Veröffentlichung meines eigenen Buches beschäftigt, möchte ich mich hier der Blogparade anschließen und die Fragen beantworten, die Vera gestellt hat.

Vera: Welche Bedeutung hat dein Blog für dein Marketing im Web?

LF: Literatura Fragmentata hat als Literatur und Theorie-Blog angefangen – also gar nicht als Marketinginstrument für ein Buch – und wird auch als solches wahrgenommen. Ich berichte zwar über die Fortschritte bei meinen Buchprojekten, aber es liegt nicht der Hauptfokus darauf. 

Die Bedeutung meines Blogs für mein MArketing ist eher indirekt. Es ist der Zentrale Ausgangspunkt für alle meine Aktivitäten. Dort stelle ich die Inhalte bereit, die ich auf Facebook und Google Plus teile. Direkte "Werbung" für meine Bücher im klassischen Sinne ist das nicht, es geht eher darum, zu zeigen dass ich bestimmte Kompetenzen habe und das Wissen, über das ich verfüge, zu teilen.

Vera: Wie oft veröffentlichst du einen Blogartikel und zu welchen Themen schreibst du?

LF: Zur Zeit versuche ich, jeden Freitag einen Blogartikel zu veröffentlichen. Ich glaube, dass ein fester Veröffentlichungstermin hilft, die Leute an das Blog zu binden, weil sie sich so darauf einstellen können, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt etwas Neues auf dem Blog zu finden sein wird. Das gelingt mir allerdings im Moment nur leidlich gut, wie man ja an diesem Blogpost hier sehen kann ;-)

Der Hauptanteil meiner Themen machen Tipps zu Schreibtechniken aus. Weil ich glaube, dass es aber mit schön schreiben nicht getan ist, gebe ich oft Tipps, wie man seinen Autorenalltag organisieren kann, welche Mittel dabei helfen können. Ich berichte auch über meine Fortschritte bei meinen verschiedenen Projekten und über die Erfahrungen, die ich dabei gemacht habe.

Gelegentlich schreibe ich auch Rezensionen, die aber von dem auf vielen Buchblogs vertretenen Rezensionen insofern abweichen, als dass ich nicht das gängige Schema Buchdaten - Klappentext/Zusammenfassung - Eigene Meinung/Leseeindruck - Bewertung benutze. Meine Rezensionen sind eher kurze Analysen von Büchern, an denen mir etwas aufgefallen ist. Mir geht es eher darum, in den Rezensionen zu schauen, was an dem jeweiligen Text funktioniert und was nicht, und weniger darum, ob mir das Buch jetzt gefallen hat oder nicht. Da solche Rezensionen aber vergleichsweise aufwendig sind, schreibe ich sie eher selten.

Vera: Auf welchen Social-Media-Plattformen bist du vertreten und wo besonders aktiv?

LF: Ich teile meine wöchentlichen Posts auf Google Plus und Facebook in meinem Stream bzw. in meiner Chronik sowie in ein oder zwei ausgewählten Gruppen. Daneben habe ich angefangen meine Bilder auf Pinterest einzustellen.

Generell fühle ich mich eher auf Google Plus zuhause, da ich den Eindruck habe, dass es dort ein wenig "erwachsener" zugeht. Google Plus bietet auch feinere Möglichkeiten, Inhalte gezielt auf bestimmte Personenkreise auszurichten. Der überwiegende Teil meiner Blogleser kommt über die großen sozialen Netzwerke. Diese sind inzwischen die Hauptquelle meiner Besucherzahlen.

Bevor ich zur nächsten Frage übergehe, möchte ich noch etwas zum Thema Gruppen sagen: Meiner Meinung nach bringt es mehr, in einigen wenigen, ausgewählten Gruppen zu sein, als möglichst viele davon zu bespielen, wie das Viele tun. Das es nichts bringt, kann jeder selbst feststellen, wenn man auf Facebook schaut und ein und die selbe Nachricht im Dutzend präsentiert bekommt (Meist so etwas wie "ICH.HABE.EIN.GEILES.BUCH.GESCHRIEBEN! DU.MUSST.ES.LESEN.SOFORT!"). Das nervt und bringt nichts (außer, das die Leute schnell wieder aus meiner Freundesliste verschwinden).

Vera: Wie oft postest du etwas auf den Social-Media-Plattformen und was sind die Inhalte deiner Posts?

LF: Ich schätze durchschnittlich so 2-3 Posts pro Woche. Ich kommentiere verhältnismäßig viel.

Vera: Auf welchen Special-Interest-Plattformen, wie Lovelybooks usw., bist du vertreten? Wie aktiv nutzt du sie?

LF: Im Moment habe ich mich noch nicht großartig mit Special-Interesst-Seiten befasst. Ich will mich aber in Zukunft näher mit Lovelybooks beschäftigen.

Vera: Gibt es noch andere Tools im Web, die du für dein Marketing nutzt?

LF: Ich benutze Hootsuit und daneben CircleCount, um meine Entwicklung auf Google Plus zu beobachten. Außerdem benutze ich Bitly, um einen Überblick über meine Downloadzahlen für Material, das ich auf meinem Blog zur Verfügung stelle zu bekommen.

Vera: Wie definierst du Erfolg für deine Aktivitäten im Web?

LF: Das ist schwer zu sagen. Ich sehe das ähnlich wie Vera: Jeder Text, den ich schreibe, aber auch jeder Kommentar, den ich auf Google Plus oder Facebook mache, baut Stück für Stück das Bild auf, dass ich als Blogger und Autor von mir preisgebe. Der Effekt bezogen auf mein Buch "Jenseits der schwarzen Berge" ist da eher indirekt. Der Erfolg, wenn man das so nennen möchte, ist für mich eher daran ablesbar, dass ich inzwischen auf Google Plus ein bis zwei neue Follower pro Woche kriege, ohne selbst aktiv Leute einzukreisen. Außerdem bewege ich mich auf die magische Grenze von tausend Lesern zu, was fast schon mehr ist, als manche Special Interest-Magazine haben ;-)

Vera: Hast du weitere Pläne oder Ziele für deine Marketingaktivitäten im Web?

LF: Ich werde versuchen in 2015 mein Buch mehr zu bewerben. Im Moment lese ich mich in die Marketing-Thematik ein, weil ich denke, dass eine Ad-hoc-Herangehensweise entweder nichts bringt oder sogar eher schädlich sein kann (zum Beispiel Buchspam auf Facebook und Google Plus).

Vera: Was ist dein Tipp an alle Anderen, die sich auch mit Autorenmarketing im Web beschäftigen?

LF: Wenn ich einen Tipp geben soll, dann ist das Folgender: Macht euch Gedanken um das Marketing, bevor ihr euer Buch fertiggeschrieben habt. Werbt überlegt! Seid nicht ungeduldig! Und geht anderen nicht auf den Keks, das ist kontraproduktiv.

Freitag, 23. Januar 2015

Googlen ist nicht recherchieren II: Eine Replik


Auf meinen Post "Googlen ist nicht recherchieren" hat es verschiedentlich die Kritik gegeben, dass ich ja in meinem Beispiel nichts anderes getan hätte als zu googlen. Richtig ist, dass ich in meinem Beispiel Google benutzt habe, weil das die Datenquelle ist, die den Meisten vertraut ist und immer zur Verfügung steht. Die Datenquelle ist aber für mein Beispiel eher zweitrangig, denn es geht mir um die Methode.

Ich vermute, dass die Kritik an meinem Post zustande gekommen ist, weil meine Kritiker und ich verschiedene Auffassungen davon haben, was man unter "googlen" verstehen sollte. Deshalb möchte ich hier darstellen, was ich unter "googlen" im Gegensatz zu "eine Datenquelle" auswerten verstehe:

Ungeschicktes Fragen

Mir ist immer wieder aufgefallen, dass auch Leute, die ich für sonst recht versiert im Umgang mit Texten usw. halte einen etwas unkoordinierten Zugang zum Umgang mit einer Suchmaschine haben. Da kommen dann Suchanfragen heraus, die in etwa so aussehen: "Einfache Rezepte zum prima Kekse backen für Hunde" (die Stichelei ist beabsichtigt). Als Ergebnis erscheint dann das in Abb. 1 gezeigte Suchergebnis. Gibt man dagegen nur die wirklich relevanten Suchbegriffe "Hundekeks Rezept einfach" ein, verbessert sich die Qualität des Ergebnisses deutlich (siehe Abb. 2). Die Verwendung von für die Suchmaschine irrelevanten Worten hat dazu geführt, dass Google am Ziel vorbeigeschossen ist und uns schlechtere Ergebnisse liefert, als es eigentlich könnte.

Es ist dieser etwas naive Zugang zum Thema Suchmaschinenverwendung, den ich unter "googlen" verstehe. Viele tippen einfach irgendetwas in das Suchfeld ihres Browsers, ohne sich vorher Gedanken darum zu machen, was sie eigentlich suchen bzw. finden wollen. Viele schlucken auch das, was ihnen die Suchmaschine auf der ersten Seite präsentiert, wobei die spannenderen Dinge in der Regel auf den hinteren Seiten passieren, also da, wo nicht jeder hinschaut (hilfreich ist auch, die Suche auf bestimmte Datentypen, z. B. PDFs, einzugrenzen). Was Google auf der ersten Seite zeigt, ist nämlich nur das, was alle sehen.

Recherche ist mehr als Suchen

Doch selbst das bedachte und geschickte Suchen in einer Suchmaschine ist noch keine Recherche. Diese beginnt erst, wenn man beginnt, die gefundenen Daten miteinander zu verbinden. Im Falle des Lokalpolitikers aus meinem ersten Recherche-Post könnte ich zum Beispiel ein Veranstaltungs-Foto gefunden haben, auf dem der besagte Lokalpolitiker mit mehreren anderen Personen sitzt. Daraus ergeben sich Folgefragen: Wer sind die anderen Personen? Was ist ihre Funktion? Was ist das Thema der Veranstaltung? Mit welchen Institutionen stehen diese Personen in Verbindung? Ich kann nun ausgehend von diesem einen Bild weitere Suchen starten. Diese müssen nicht auf eine Suchmaschine beschränkt sein.

Wenn die Veranstaltung, zu der das Foto gehört, zum Beispiel das Foto einer Bürgerversammlung ist, in der es um die Errichtung eines neuen Kohlekraftwerks am Stadtrand geht, könnte ich mich mit den Organisatoren der Veranstaltung in Verbindung setzen, schauen, ob es eine Bürgerinitiative gibt, die gegen das Kraftwerk ist oder den Versuch starten, mich mit Vertretern der Firmen in Verbindung setzen, die am Bau des Kraftwerks beteiligt sind. Man könnte auch noch ins Stadtarchiv gehen oder nach einem historischen Verein suchen, um etwas über die Geschichte des Grundstücks zu erfahren.

Entscheidend ist, das man sich so von Information zu Information weiterhangeln und Stück für Stück ein Bild von den Begebenheiten machen kann. Die eigentliche Rechere besteht nicht aus den einzelnen Suchen, sondern darin, die gefundenen Informationen miteinander zu verbinden. Mit jedem Schritt, den man gegangen ist, kann man aus dem bisherigen Material neue Spuren ziehen, die man weiterverfolgen kann. Im Gegenzug vervollständigt sich das Gesamtbild immer mehr.

Tipp: Ein Handarchiv anlegen

Hilfreich ist es auch, sich ein sogenanntes Handarchiv azulegen. Hinter dem etwas altmodischen Begriff "Handarchiv" verbirgt sich eine Sammlung von Recherchematerial, das man gesammelt hat, um es jederzeit zur Hand zu haben. Es kann einerseits als Ausgangspunkt für neue Recherchen dienen, andererseits stellt man sich so sein persönliches Nachschlagewerk zu Themen zusammen, an denen man interessiert ist.

In den Zeiten vor dem Computer bestand so ein Handarchiv in der Regel aus einer Sammlung von Zeitungsausschnitten, Mitschriften oder Dokumenten, die man zum Beispiel nach Themen sortiert in Ordnern abheftete oder in Archivmappen unterbrachte. Heute bieten sich dafür Programme wie Evernote oder Outliner an. Wichtiger als die konkrete Technik, mit der man seine Informationen archiviert, ist, dass man die Daten sinnvoll strukturiert ablegt.

Nützliche Links

Das Netzwerk Recherche bietet mit seiner Werkstatt-Reihe nützliche Informationen zum Thema Journalismus an, unteranderem zum Thema Recherche. Dort findet man auch eine Digitalversion des Trainingshandbuchs Recherche, dass einem interessante Einblicke in das Thema bietet, sowie die beiden Bände Leidenschaft Recherche und Mehr Leidenschaft Recherche.

Im englischen Sprachraum gibt es die Nieman Reports, die auch qualitativ hochwertige Informationen bieten

Nützliche Informationen kann man auch auf den Seiten der Mainzer Mediendispute finden.

Sonntag, 18. Januar 2015

Neusprech bringt uns weiter!



Was ist das, erst schreibt der Georg die ersten paar Wochen gar nichts und dann zwei Posts an einem Wochenende? Nun ja, ich bin über einen Artikel auf dem Affenblog gestolpert, in dem mehr oder weniger ausführlich (eher weniger) aufgezählt wird, was man alles beim Bloggen falsch machen kann. Das ist zunächst einmal lobenswert, geht aber in diesem Fall nach hinten los.

Hm, ich habe mir den Artikel durchgelesen und mich hat er nicht überzeugt. Was da vorgeschlagen wird, sind die altbekannten Rezepte aus dem amerikanischen Raum, wie sie zum beispiel Write to done seit Jahren vorlebt: Mache kurze Absätze, schreibe fluffig, sprich deine Leser direkt an, gehe nicht in die Tiefe.

Dazu kommt dieses bemüht locker-flockige Beratersprech, das wohl beeindrucken soll. Vielleicht hab ich zuviele von diesen werblichen Texten gelesen. Der hier spricht mich jedenfalls nicht an.

Er widerspricht auch meiner eigenen Erfahrung. Die bisher erfolgreichsten Posts auf meinem Blog waren solche, die lang waren, große Absätze beinhalteten und inhaltlich in die Tiefe gegangen sind.

Was wirklich zählt.


Wichtiger als die Frage, ob ich jetzt kurze, fluffige Absätze mache und meine flotte-Schreibe-Feder raushole, ist im Netz wie im Printbereich, dass die Artikel handwerklich gut gemacht sind und relevante Inhalte transportieren. Außerdem sollte ich meine Leser ernstnehmen, statt sie mit "Alles cool hier und geschmeidig"-Gelaber zu langweilen. 

Erst einmal müssen die Inhalte stimmen, dann muss man das ganze in eine Sprache und Form verpacken, die den Leser anspricht. Dabei ist es scheißegal, ob ich lange oder kurze Absätze mache. Nicht egal ist aber, welche Sprache ich benutze. Die sollte authentisch sein und rüberbringen, was ich zu sagen habe, ohne den Lesern das Gefühl zu geben, dass ich ihnen etwas andrehen will. Der Affenblog-Post hat in dieser Hinsicht völlig versagt, zumindest bei mir.

Eine "flotte" Schreibe allein reißt es nicht raus!


Fazit: Ein oberflächlicher und damit langweiliger Artikel, bei dem das blabla-Meter Alarm schlagen würde. Mit anderen Worten: überflüssig.

Hinweis: Dieser Post entstand ursprünglich als Kommentar bei Google+. Ich bin aber der Meinung, dass er auch einem größeren Publikum zugänglich sein sollte.

Samstag, 17. Januar 2015

Aus gegebenem Anlass



Normalenweise halte ich meine politische Meinung aus meinem Blog heraus. Literatura Fragmentata ist und bleibt ein Blog, in dem es um's Schreiben geht. Aber sowohl die Pegida-Demonstrationen als auch der Anschlag auf das Satire-Magazin Charlie-Hebdo sind Ereignisse, die ich nicht unkommentiert lassen will.

Fangen wir mit dem aktuelleren Ereignis an: Der Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo ist schrecklich und verachtenswert. Da besteht, denke ich, kein Diskussionsbedarf. Die Täter sind Verbrecher und Mörder und sollten als solche behandelt werden. Inzwischen kümmert sich die Polizei in ganz Europa darum, die Terroristen ausfindig zu machen und weitere Anschläge zu verhindern. Und das ist gut so.

Allerdings halte ich es für völligen Schwachsinn, Millionen guter Muslime auf der Welt dafür in Sippenhaft nehmen zu wollen, wie es die Pegida-Demonstranten tun. Das ist ja das Zeichen einer Demokratie, dass sie alle Menschen vor dem Gesetz gleich behandelt, ohne sich um deren Ansichten zu scheren. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet in dem Bundesland, das die geringste Einwandererqoute hat, die Proteste am lautesten sind. Andererseits ist das aber auch nicht weiter verwunderlich. 

Es ist ja oft so, dass die Menschen das am meisten fürchten, was sie nicht kennen. Ich denke nicht, dass alle PEGIDA-Demonstranten vollständug durchideologisierte Nazis sind, aber sie sind Mitläufer, die ohne groß zu überlegen die Parolen nachplappern, die sie im Internet aufgeschnappt haben oder die ihnen von der Bühne herab vorgebetet werden. Es ist leicht, jemanden zu manipulieren, der ein diffuses Unbehagen an der Gesellschaft fühlt und dabei nur über einen begrenzten Horizont verfügt. 

Und genau das tun diejenigen, die mittels der Pegida-Demonstrationen die Ängste dieser Leute ausnutzen. Die Organisatoren sind die Leute, die wirklich gefährlich sind. Erschreckend genug, dass viele der Demonstranten aus der "gebildeteten" Mittelschicht kommen. Doch auch das ist nur auf den ersten Blick verwunderlich. Schon in den dreißiger Jahren speißte sich das Stimmvieh der Nazis aus einer verunsicherten Mittelschicht, die mit der Angst vor dem sozialen Abstieg zu kämpfen hatte. Anscheinend wiederholt sich hier das ewig gestrige einschließlich der Parole der "System-" bzw. "Lügenpresse".

Interessanterweise sind sich die Pegida-Anhänger und die radikalen Islamisten, wenn man die oberflächliche Tünche wegnimmt, strukturell sehr ähnlich. Zwei Soziologinnen haben z. B. im Libanon inhaftierte islamistische Kämpfer befragt. Dabei stellten sie fest, dass die Kämpfer von dem Glauben, den sie angeblich verteidigen wollen, so gut wie keine Ahnung haben. Was ihnen allerdings allen gemein war, ist eine Herkunft aus gewalttätigen, Familien, die in prekären Verhältnissen lebten.

Wo ist jetzt die Ähnlichkeit zu den Pegidisten? Auch diese geben vor, kulturelle/religiöse Werte zu verteidigen, von denen sie aber kaum eine Ahnung haben. Ich denke, dass das ein allgemeines Merkmal radikalen Verhaltens ist. Welche charakteristische Ausprägung dieser Radikalismus erfährt, ist letztendlich zweitrangig. Wer heute ein Kreuz in schwarz-rot-gold hochhält und die Muselmanen ins Meer treiben will, hätte mit einer anderen Sozialisierung vermutlich "Allahu akbar" gerufen und sich auf den Weg nach Syrien gemacht.

Um es kurz zu sagen: Ein Narr bleibt ein Narr, ganz gleich, welche Ideologie es vorschiebt, um anderen Menschen Schaden zuzufügen.

Ein Hinweis zur Meinungsfreiheit


"Da Grundrechte traditionell als Abwehrrechte Privater gegenüber dem Staat zu verstehen sind,[..] ist in Deutschland eine verbotene Zensur im Sinne von Art. 5 Abs. 1, S. 3 Grundgesetz nur die Zensur durch den Staat oder dem Staat zurechenbare Stellen. Eine Vorauswahl privater Stellen, ob Beiträge veröffentlicht werden oder nicht (z. B. einer Zeitungsredaktion vor der Veröffentlichung von Leserbriefen oder eines Forenmoderators vor oder nach der Veröffentlichung von Beiträgen in Online-Foren), ist daher keine Zensur im Sinne des Grundgesetzes und verfassungsrechtlich unbedenklich, auch wenn sie umgangssprachlich gelegentlich ebenfalls als „Zensur“ bezeichnet wird."


Also für alle Trolle, Angebräunten und Aluhüte zum Mitschreiben:

Wenn mir eure Kommentare zu blöd sind, werde ich sie nicht veröffentlichen. Ich lasse schließlich auch keine Horde Skinheads mein Wohnzimmer mit Parolen vollschmieren. Und ich werde mir das Recht herausnehmen, jeden dämlichen Kommentar nach Strich und Faden auseinanderzunehmen, wenn ich der Meinung bin, dass das notwendig sein sollte.

Das wird man doch wohl mal sagen dürfen, oder?