Freitag, 27. März 2015

Müssen Selfpublisher-Cover scheiße aussehen?



Sobald man einige Zeit in der Selfpublisher-Szene unterwegs ist, wird man fast unweigerlich mit der Tatsache konfrontiert, dass viele Buchcover erschreckend lieblos gestaltet sind. Woran liegt das? An der Technik jedenfalls nicht, denn man braucht heute weder teure Software noch ein Kunststudium, um zu guten Ergebnissen zu kommen.

Ich frage mich immer wieder, was die Leute reitet, solche Cover in die Welt zu setzen. Was bringt sie dazu, sich mit solchen Ergebnissen zufrieden zu geben? -- Sicher, es gibt die Is-doch-egal-wie's-aussieht-solange-der-Inhalt-stimmt-Fraktion oder die, die sagen "So is abba authentisch!", aber recht haben sie damit noch lange nicht. 

Es geht bei einem Buch nicht allein um den Inhalt und dillettantisch ist nicht authentisch, sondern einfach schlecht. Zumindest bei der Printfassung spielen das Layout und die Typographie ebenso eine Rolle wie das Cover. Und gerade beim EBook, wo ich über das Format und die Schrift keine Kontrolle habe, ist das Cover umso mehr das Aushängeschild des Buches.

Mal ehrlich: Das ist so, als ob man irgendwo eine Bretterbude hinsetzt und behauptet, es sei das Hilton.

Gerade als Selfpublisher sollte einem doch daran gelegen sein, aus seinem Buch das Beste herauszuholen, was möglich ist. Und wie schon gesagt, viel ist möglich, wenn man sich nur ein bischen Mühe gibt. Die Mittel dazu liegen überall frei herum. Man braucht weder Indesign noch Illustrator oder Photoshop, um gute Bilder zu produzieren. Das wird zwar immer wieder behauptet, ist aber völliger Quatsch.

Ich habe bei meinem Buch nur freie Software benutzt (Gimp, MyPaint, Open Office, Scribus) und ich habe mir vorher Gedanken darum gemacht, wie es am Ende aussehen sollte. Ich wollte das Buch so gestalten, dass ich es selbst kaufen wollen würde. Das fängt bei den Bildern an, geht über die Typographie bis hin zu den Zierelementen. Ich wollte, dass es aus einem Guss war, dass man, wenn man es in die Hand nimmt, spüren kann, dass da Herzblut hintersteckt.

Ich wusste von Anfang an, dass ich es anders machen wollte. Hätte ich mein Buch so produziert wie viele Andere, so hätte mein Buchcover vielleicht so ausgesehen:

Foto: Peter Scott | Wikipedia



Stattdessen sieht es so aus:



Beide sind mit derselben Software zusammenmontiert, aber es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen beiden Bildern. Ich will nicht behaupten, dass mein Cover das Beste oder das schönste ist, aber man sieht ihm an, dass ich mir bei der Gestaltung Gedanken darum gemacht und nicht einfach so heruntergehauen habe, wie das zweite. Es zeigt, dass man mit einfachen Mitteln einiges erreichen kann, wenn man sich nur ein bisschen Mühe gibt.

Als Schmankerl packe ich noch zwei weitere Coverentwürfe dazu:



Freitag, 20. März 2015

Perfektionismus bringt dich weiter, bis er zum Hindernis wird


Jetzt werden sich einige fragen, »Was soll diese einigermaßen absurde Überschrift?« Stimmts? Perfektionismus wird im Allgemeinen eher als hinderlich angesehen, wenn es darum geht, Projekte zu einem Ende zu bringen. Aber es geht auch anders. Wenn man es schafft, seinen Perfektionismus im Zaum zu halten, kann er Ansporn zu besonders guten Leistungen sein.

Kaum jemand, der den Anspruch an sich hat, seine Sache gut zu machen, kann sich von dem unguten Gefühl befreien, niemals gut genug zu sein. Das, was sich verwirklichen lässt, tritt fast immer hinter die Vision zurück, die immer wieder auf’s Neue größer, strahlender und besser ist als Alles, was man mit seinen ungelenken, kruden Händen in die Welt setzen kann. Das ist erschreckend, aber auch ein Ansporn, besser zu werden, dem Ideal, das man sich gesetzt hat, näher zu kommen.

Wichtig ist dabei in meinen Augen, dass man sich nicht von dem Ideal blenden lässt. Das Ideal ist der Endpunkt, dem man entgegenstreben kann, ohne ihn selbst jemals wirklich erreichen zu können. Um diesen Punkt zu erreichen müsste man unendlich viel Zeit haben. – Das haben wir aber nicht. Wir sind endliche Wesen, die nur endliche Mittel haben, unsere Ideen in die Tat umzusetzen. Wer also absolute Perfektion erreichen will, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil er etwas anstrebt, dass er nie erreichen kann. Viel schlimmer noch: Weil nichts von dem, was dieser Mensch tut, seinem Ideal das Wasser reichen kann, ist er schnell frustriert und gibt auf, schiebt seine Ideen vor sich her oder sucht auf einem weißen Blatt nach Inspiration. Es ist ein wenig so, wie der chinesische Philosoph Lao Tze gesagt hat:

Etwas festhalten wollen und dabei es überfüllen: das lohnt der Mühe nicht. Etwas handhaben wollen und dabei es immer scharf halten: das läßt sich nicht lange bewahren. 1

Es geht eigentlich nicht darum, perfekt zu sein, sondern so perfekt zu sein, wie es die Situation hergibt. Dazu möchte ich mein immer wieder und gern bemühtes Beispiel des Marathonlaufs bemühen:

Nehmen wir an, ich möchte einen Marathon laufen und beginne zu trainieren. Ich bin alles andere als fit (der Bürojob macht sich negativ bemerkbar) und nach zwei Kilometern geht mir die Puste aus. D. H. mein angestrebtes Ziel kann ich nicht erreichen, so sehr ich mich auch anstrenge – das ist der negative Perfektionismus, der so viele ausbremst. Ich kann aber auch sagen, »Ok. diese zwei Kilometer sind alles, was ich im Moment kann, aber für diese zwei Kilometer gebe ich alles, was mir möglich ist.« Ganz gleich wie sehr ich mir wünsche, die 42 Kilometer zu laufen, dass ich nur die zwei schaffe, ist so. Und wer sagt, dass ich direkt am Anfang ein Weltklasse-Läufer sein muss?

Ganz ähnlich ist das beim Schreiben: Wichtig ist nicht, dass ich alles sofort in eine perfekte Form gieße, sondern dass ich überhaupt erst einmal schreibe. Ob das dann am Ende des ersten Tages für einen Roman reicht, ist doch scheißegal – ich habe geschrieben! Mit der Zeit werde ich immer besser werden und am Ende ist das Ziel erreicht: Das Gedicht, der Blogpost, die Magisterarbeit, der Roman.

Niemand hat behauptet, dass eine Reise von tausend Schritten einfach wäre, aber es gibt auch niemanden, der gesagt hat, dass ich jeden Schritt, den ich auf diesen tausend Meilen machen muss, gleichzeitig zu machen habe.

  1. Zit. nach Reich, Wilhelm: »Tao te King, Diogenes gelbe Reihe«.

Freitag, 13. März 2015

Verlängerung der Blogparade zum Thema Kooperation unter Selfpublishern









Da ich den Eindruck habe, dass die von mir gestartete Blogparade zum Thema »Können Selfpublisher Kooperation?« erst jetzt richtig anläuft, möchte ich den Zeitraum, in dem man noch teilnehmen kann, um einen weiteren Monat bis zum 15.4. erweitern. Wer also noch gute Ideen zum Thema hat, kann sich gerne beteiligen. Und um die Entscheidung leichter zu machen poste ich hier noch einmal die fragen zur Blogparade:
  • Kooperation oder Konkurrenz unter Selfpublishern, was macht deiner Meinung nach mehr Sinn?
  • Hast du Erfahrungen gemacht, die für deinen Standpunkt sprechen?
  • Welche Formen der Kooperation kannst du dir Vorstellen?
  • Sollen sich Selfpublisher organisieren, z.B. in einem Verband, Autorenzirkel/-stammtisch oder einer anderen Form?
  • Welchen Rat möchtest du deinen Lesern mitgeben?

Dummys sind auch für Lesungen gut




Wie versprochen löse ich heute das kleine Rätsel auf, was es mit meinem seltsamen »Buchtrailer« auf sich hat. Dabei handelt es sich um einen Dummy meines kleinen EBooks »TAO TEH KITTEH«, dass eines meiner kleinen Seitenprojekte neben dem Blog und meiner »Legenden von Tamath«-Reihe ist. Im Folgenden möchte ich zeigen, wie ein solcher Buch-Dummy dem Problem abhelfen kann, dass jeder EBook-Autor hat, der mit seinem Buch auf einer Lesung auftreten will.

Mit einem Dummy verbinden die meisten Menschen das Bild von Crashtest-Dummies, die in mit grellen Signalfarben bemalten Autos vor die verschiedensten Hindernisse rasen. Ein Dummy ist aber in der Buchwelt ein provisiorisch zusammengebautes Exemplar eines Buches, um zu schauen, wie das Endprodukt im Druck möglicherweise einmal aussehen wird. Wie man einen solchen Dummy mit Hausmitteln zusammenbastelt und was das ganze mit Lesungen und EBooks zu tun hat, will ich euch nun zeigen.

Wenn ihr als Ebook-Autoren eine Lesung halten wollt, habt ihr ein Problem (eigentlich sogar mehrere): Ihr habt nichts, was eure Zuhörer anfassen können. Euren Tolino oder Kindle mitzunehmen wäre eine Möglichkeit, aber die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Füße bekommt und unfreiwillig seinen Besitzer wechselt, ist doch recht hoch. Das Manuskript ausdrucken und auf den Präsentationstisch knallen? – Möglich, aber nicht wirklich attraktiv, selbst wenn man es im Copyshop binden lässt.

Der Buch-Dummy ist dagegen eine vergleichsweise einfache Möglichkeit, den Leuten ein Buch in die Hand zu geben, das dem Look and feel eines echten Buches schon nahekommt – sofern man ein gewisses Maß an Fingerfertigkeit beim Zusammenbau besitzt.

Der Trick besteht darin, dass man sein EBook ausdruckt, allerdings nicht jeweils eine Seite, sondern immer zwei Seiten auf ein Blatt. Diese Seiten faltet ihr nun in der Mitte, so dass ihr jeweils eine bedruckte "Vorder"- und "Rückseite" habt (das bewahrt euch davor, umständlich beide Seiten des Papiers umständlich in der richtigen Montierreihenfolge ausdrucken zu müssen). Macht das mit jeder Doppelseite, bis ihr den ganzen Buchblock vor euch habt.

Als nächstes braucht ihr Leim und ein Stück Mullverband. Bindet den Buchblock mit einem Packet-Gummi an der offenen Seite fest zusammen und bestreicht das zusammengebundene Ende mit Leim. Darauf befestigt ihr den Mullverband, der ganz in den Klebstoff eingesunken sein muss. Der Verbandsstoff dient dazu, die Klebebindung haltbar zu machen. Die Fasern verhindern, dass sich Risse im Leim ausbreiten, so dass der Buchrücken nicht bricht. Auf diese Schicht kann man noch einen zusätzlichen Streifen Papier anbringen, das erhöht die Stabilität zusätzlich.

Nach etwa einer Stunde ist der Leim in den meißten Fällen getrocknet, so dass man den Buchblock in den Umschlag einbinden kann. Dazu nehmt ihr die Doppelseite mit dem Titel und klebt in diese ein festeres Stück Karton ein. Beides befestigt ihr mit Hilfe von Faserklebeband am Buchblock. Das Ergebnis ist ein Buch, dass nicht nur wie ein Buch aussieht, sondern auch über Jahre haltbar ist.

Was nun das Buch im Video angeht, so ist das genau so ein Dummy. Ich habe das Tao teh Kitteh-Buch ausgedruckt und zusammengebastelt nachdem Martin Gehring vom Loseblattsammlung-Blog in einem Kommentar meinte, dass das Buch so abgefahren sei, dass es eigentlich gedruckt sein müsste. Zugleich habe ich so ein Exemplar, dass ich zum Beispiel auf Lesungen vorzeigen kann, um zu sage, "guckt mal, das ab ich auch gemacht! Schaut nach dem Ebook im Internet." Das Tolle daran ist, dass die Leute ein "richtiges" Buch in den Händen halten können.

Heute ist es dafür zu spät, aber ich werde in den nächsten Tagen eine genauere Bastelanleitung nachliefern,

euer Georg.

Sonntag, 8. März 2015

U CAN HAZ REVELLASHUNS, SRSLY!

Nachdem ich meine LOLSPEAK-Version des Tao te King bereits hier auf dem Blog angekündigt hatte und auch auf Google+ und Facebook dezent die Werbetrommel mit einer Feder berührt habe, stelle ich es euch heute vor:


Das TAO TEH KITTEH!


KLICKT AUF DAS BILD ZUM HERUNTERLADEN! 
www.dreiklein.de


Freitag, 6. März 2015

Pläne und Projekte 2015





Jetzt, wo das erste Quartal des Jahres 2015 beinahe um ist, wird es langsam Zeit, zu rekapitulieren, Welche Projekte es dieses Jahr noch anzugehen gilt. -- Wenn ihr so wollt, ist der Inhalt dieses Posts so eine Art verspäteter Neujahrs-Vorsatz. Verschiedenes habe ich noch in der Pipeline, manches davon ist schnell umzusetzen, anderes erst in der "Konzeptphase" mal sehen, was sich tatsächlich verwirklichen lassen wird.


Die Legenden von Tamath, Band II


Ich habe mit der Arbeit am zweiten Band der Legenden von Tamathbegonnen. Es wird eine Zwergengeschichte sein, die nicht nur ein Wiedersehen mit Prinzessin Anaria und den Zwergenbrüdern bringt, sondern auch weit in die Geschichte der Zwerge und Telhan-sars zurückreicht. Zugleich wird es wesentlich ernster zugehen als im ersten Band. Zurzeit recherchiere ich noch verschiedene Hintergrundinformationen, die mir für das Schreiben der Zwergengeschichte wichtig sind.

Die Legenden-Website


Ich habe vor, endlich die Website für mein Fantasy-Universum zu gestalten, auf der es mehr Informationen über die Welt geben soll, in der Jenseits der schwarzen Berge spielt. Da ich aber technisch ziemlich unbegabt bin, was HTML und Co. angeht, habe ich die technische Umsetzung an einen Freund weitergegeben, der wesentlich mehr Ahnung von der Materie hat als ich.

Das Tao te King auf Lolspeak


Fast fertig ist eine Version des Tao-te-king in Lolspeak, dass ich hier unter einer Creative Commons Lizenz zum Download zur Verfügung stellen werde.

Eine Aphorismen-Sammlung


Ich habe mir außerdem vorgenommen, eine Auswahl meiner Aphorismen zu veröffentlichen. Das Ebook wird ebenfalls unter einer CC-Lizenz stehen, die Printfassung wird dagegen bei Amazon erhältlich sein.

Dies und Das


Zurzeit schreibe ich an einer Kurzgeschichte, die eine Legende der Ucca weiter beleuchtet und die erklärt, was es mit dem Ausruf "TUWANDA!" auf sich hat, den Caumara und Tauwara aus Jenseits der schwarzen Bergeimmer so gerne verwenden.
Außerdem werde ich ein kleines Buch mit den kurzen Tamath-Geschichten zusammenbasteln, die ich hier auf LIteratura Fragmentata bereits veröffentlicht habe. Auch das wird es kostenlos zum Download geben.
Ansonsten habe ich noch immer mein Langzeitprojekt, meine Bilder Schritt für Schritt auf Pinterest (Abstraktes und Bilder und Skizzen) hochzuladen. Außerdem gibt es da einige Bilder, die ich endlich einmal in Angriff nehmen möchte.
So, ich denke, dass ist erst einmal genug Stoff für ein ganzes Jahr. Mal sehen, was daraus wird.