Freitag, 30. Oktober 2015

Wenn du wissen willst, wo es in deiner Story hakt, lies sie dir selbst vor



Die eigenen Fehler zu erkennen ist schwierig. Das gilt nicht nur in zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern auch für die eigenen Texte. Es trifft sogar auf Leute zu, die so wie ich seit fünfzehn Jahren die Texte anderer Leute korrigieren Ich kann an keiner Kekspackung mehr vorbeigehen, ohne die Rechtschreibfehler, typographischen Schwächen, Farbfehler usw. zu sehen, aber meine eigenen Typos sehe ich nicht (jedenfalls nicht alle). Ist das ein Grund, jetzt in Verzweiflung auszubrechen? Nein: Sich selbst den eigenen Text laut vorzulesen kann Abhilfe schaffen.

Der Witz an der Sache ist, dass man, wenn man den Text laut vorließt, unweigerlich an den Stellen ins Stocken kommt, an denen etwas nicht stimmt. seien es nun Rechtschreibfehler oder grammatikalisch fragwürdige Konstruktionen. Wichtig ist dabei, dass man sich den Text langsam und ruhig vorließt und nicht über die Zeilen huscht. Man sollte auch nicht zuviele Seiten in einer Sitzung lesen, da – zumindest ist das meine Erfahrung – spätestens nach zehn Seiten die Konzentration so weit absinkt, dass man nichts mehr mitbekommt.

Konkretes Vorgehen

Theoretisch hört sich das natürlich ganz nett an, aber wie lässt sich das pragmatisch in die Tat umsetzen?

Ich gehe dabei so vor, dass ich den Text den ich korrigieren will mit dem Handy aufnehme und ihn mir dann im Anschluss selbst vorspiele. Man kann logischerweise auch jedes beliebige andere Aufnahmegerät nehmen, für mich hat sich das Telefon aber als die bequemste Alternative erwiesen.

Den Text aufzunehmen hat den Vorteil, dass man sich einzelne Stellen mehrfach anhören kann. Das ist vorallem bei solchen Passagen wichtig, bei denen man sich nicht sicher ist, ob sie unstimmig sind oder nicht.

Während man die Aufnahme abhört, sollte man den zu korrigierenden Text vor sich liegen haben, um die Fehler direkt korrigieren zu können. Da man aber in der Regel nicht so schnell die Korrekturen eintragen kann, wie die Aufnahme durchläuft, ist es wichtig, diese stoppen zu können. Ebenso wichtig ist, dass man aufmerksam und genau zuhört. Es ist besser, sich eine auffällige Stelle mehrmals anzuhören, als einen Fehler durchgehen zu lassen.

Der Computer als Vorleser

Falls man partout nicht vorlesen kann oder will (z. B. weil man seine eigene Stimme nicht ertragen kann oder in irgendeiner Form undeutlich spricht), kann auf den Computer als Vorleser zurückgreifen. Mithilfe eines Text-to-Speech-Programms ist das problemlos möglich. Der Computer hat zudem den Vorteil, dass er den Text so gut wie intonationslos ließt und so eventuelle Fehler nicht durch einen lebhaften Lesestil verdeckt werden können. Ist ein Wort falsch geschrieben, wird er es genauso falsch aussprechen, wie es geschrieben wurde und nicht anders.

Eine Möglichkeit von vielen

Natürlich ist das Sich-selbst-Vorlesen nur eine Möglichkeit, Fehler in den eigenen Texten zu finden. Aber es ist eine sehr effektive, die außerdem das eigene Sprachgefühl trainiert und eine Vorbereitung zum Beispiel auf Lesungen sein kann. Probiert es aus! – Und berichtet mir davon.


Freitag, 23. Oktober 2015

Du gehst nicht auf Buchmessen, um etwas zu verkaufen



Neben der Frankfurter und der Leipziger Buchmesse gibt es ja auch noch eine ganze Reihe von kleineren teils genrespezifischen Veranstaltungen, deren Spektrum eines Büchermarkts mit Autorenbeteiligung bis zu echten kleineren Messen reicht. Inzwischen habe ich schon einige dieser Veranstaltungen besucht und dabei festgestellt, dass die Vorstellung, dort viele Bücher zu verkaufen, Unsinn ist. Ganz am Anfang habe ich noch dreißig Bücher plus Standdeko usw. mitgeschleppt, aber dann schnell gemerkt, dass das schlichter Unsinn ist. Heute nehme ich von jedem Buch nicht mehr als fünf Exemplare mit. Doch was soll man auch einer Buchmesse, wenn man keine Bücher verkauft?

Die Antwort ist einfach: Leute treffen! Jenseits der Hoffnung, auf der Messe Bücher zu verkaufen ist sie eine Gelegenheit, andere Autoren und/oder Leute aus (Klein)-Verlagen kennenzulernen. Im Gegensatz zu Kontakten über Facebook hat man hier das Unmittelbare, das virtuellen Kontakten immer fehlt. Man sitzt an seinen Ständen, redet miteinander, trinkt denselben (schlechten) Kaffee und kommt ins Gespräch. Manchmal ergeben sich daraus auch neue Projekte.

Das war beim Tao teh Kitteh so, das Martin zwar schon meine Posts auf dem Blog, auf Google plus und Facebook gesehen hatte. Festgemacht haben wir den Plan, eine künstlerisch gestaltete Fassung des Buches zu machen aber erst auf der Unknown 2014, wo wir genug Zeit hatten, uns persönlich miteinander zu unterhalten. Auf der diesjährigen Unknown habe ich zum Beispiel erfahen, dass es einen in Essen beheimateten Verlag gibt, der sich auf Fantasy spezialisiert hat. Und natürlich trifft man auch die Leute wieder, die man schon auf den anderen Veranstaltungen kennengelernt hat, so dass man seine Bekanntschaften auffrischen kann.

Wenn man dann auch noch ein paar Bücher verkauft, ist das ein netter Nebeneffekt, aber nichts, was man vorraussetzen sollte. Die Vernetzung mit deinen Mitautoren und Autorinnen ist viel wichtiger.

Freitag, 16. Oktober 2015

Die Legenden von Tamath: Das Kurzgeschichtenbuch




Wie regelmäßige Leser meines Blogs vielleicht wissen, arbeite ich zur Zeit an einem kleinen Kurzgeschichtenband, der sich näher mit der Welt befasst, die den Hintergrund für meine Reihe »die Legenden von Tamath« bildet. Doch warum eigentlich einen Kurzgeschichtenband schreiben und nicht ein »richtiges« Buch?

Es gibt verschiedene Gründe dafür. Einer davon ist, dass es praktisch ist, ein paar kürzere Stücke auf der Hand zu haben, die man für Lesungen verwenden kann – schließlich hat man nicht jedesmal eine Stunde Lesezeit, sondern nur zehn-fünfzehn Minuten, zum Beispiel, wenn man eine Gruppenlesung veranstaltet. Da ist etwas Kurzes, das in der vorgegebenen Zeit vollständig vorlesbar ist, sehr nützlich.

Ein weiterer Grund ist, dass ich bestimmte Aspekte meiner Welt und der Protagonisten weiter ausleuchten wollte. Woher kommen die Zwerge Beren und Gingadol, was hat es mit Tuwanda auf sich, dessen Namen Caumara und Tauwara ständig rufen, was haben Gathnorr, Anaria und Gingadol in ihrer Jugend erlebt? Dazu gibt es einige kleine Gleichnisse/Märchen, die sich die Bewohner meiner Welt erzählen.

Und drittens hatte ich vor, die EBook-Fassung des Kurzgeschichtenbandes kostenlos herauszugeben, damit die Leute einen einfachen Einstieg in die Welt von Tamath erhalten können. Neben der kostenlosen EBook-Version werde ich auch vom Kurzgeschichtenbuch eine Printversion erstellen, die sich vorraussichtlich

Fortschritte


Wie man an der Tabelle sehen kann, sind die einzelnen Texte unterschiedlich weit fortgeschritten. Wärend einige soweit sind, dass ich sie den Testlesern zur Verfügung stellen kann, sind andere über die Konzeptphase noch nicht hinaus. Das heißt aber auch, dass ich mich ranhalten muss, wenn ich bis Weihnachten etwas Printfähiges in den Händen halten will. Wahrscheinlich ist das in Anberecht meiner Erfahrungen mit der kalten Jahreszeit über die letzten Jahre hinweg nicht. Zeitlich ist wohl eher Ostern im Rahmen des realistisch Möglichen. Der Druck wird zunächst über Createspace erfolgen, falls die Tolino-Allianz sich im Laufe des nächsten Jahres entschließt, auch Printbücher zu produzieren, werde ich eine Veröffentlichung auch dort in Erwägung ziehen.

Titel Konzeptphase 1st. Draft Abgetippt Autorenkorrektur Testleser Layout Endkorrektur Plot-Kontrolle
Zwergenreise * * *
Goldener Mann * * * *
Spinne * * * *
Gingadol * *
Bremse * *
Galesads Prophezeihung * * * *
Bettler *
Prinzesin Anaria und der Tempel *
Ucca-Legende * * ~
Gathnorr *
Bastan der Held *

Die Tabelle ist übrigens ein Beispiel dafür, wie man seine Arbeit an einem Buch visualisieren / organisieren kann. Da ich über den Zeitrahmen keine sinnvolle Aussagen machen kann, habe ich mich entschieden, mir Meilensteine zu setzen. Für jede einzelne Geschichte (jedes Kapitel) habe ich mir Acht Wegpunkte gesetzt, die jeweils erreicht sein müssen, damit der jeweilige Teil als abgeschlossen gilt. Nicht beinhaltet sind die Illustrationen, weil ich diese erst sehr spät entwickeln werde, wenn die Stories im wesentlichen schon stehen.

Die Meilensteine sind im Einzelnen:
  • Die Konzeptphase: Hier skizziere ich für mich die Grundzüge der Story und mache mir Notizen dazu (das, was man landläufig Plotten nennt).
  • 1st. Draft: Der erste handschriftliche Entwurf der Story.
  • Abgetippt: Meint genau das, was draufsteht. Der handschriftliche Entwurf wird in den Computer übertragen.
  • Autorenkorrektur: Überarbeitung der Texte durch mich.
  • Testleser: Die Texte werden auf Google Docs hochgeladen und stehen den Testlesern zur Begutachtung bereit
  • Layout: Die Printfassung wird layoutet und das Ebook fertigmontiert.
  • Endkorrektur: Der Buchblock und das Cover werden vor dem Hochladen noch einmal gründlich durchgesehen
  • Plot-Kontrolle: Nach dem Hochladen wird der Buchblock noch einmal gründlich auf Typos etc. durchgesehen.
Das lässt sich so (oder so ähnlich) auf fast jedes Buchprojekt übertragen und sorg dafür, dass man eine visuelle Rückmeldung hat, wie weit man in seinem Projekt hat – ganz abgesehen davon, dass sich das Prinzip ganz hervorragend für Anthologien und Fanzines/Magazine eignet, bei denen Fremdautoren involviert sind.

Freitag, 2. Oktober 2015

Der Perspektivenwechsel ist böse...


Zumindest dann, wenn man den zahlreichen gängigen Schreibratgebern Glauben schenken möchte. Der Grund dafür ist vermutlich darin zu suchen, dass er zu den anspruchsvolleren Erzähltechniken gehört, die man nicht mal eben so realisiert. Da außerdem die meisten Schreibratgeber (außer vielleicht das wunderbare »Über das Schreiben« von Sol Stein) eher darauf abzielen, dem angehenden Autor ein kommerziell orientiertes Schreiben beizubringen, hört (ließt) man immer wieder, dass man Perspektivwechsel zu vermeiden hat.

Um es vorweg zu sagen: Das ist völliger Blödsinn! Ohne die Technik des Perspektivwechsels als künstlerisches Mittel hätte es künstlerisch anspruchsvolle Bücher wie John Dos Passos Manhattan Transfer, Wolfgang Koeppens Tauben im Gras, Uwe Johnsons Mutmassungen über Jakob, Ryunosuke Akutagawas In a Grove (die Vorlage für Akira Kurosawas Film Rashomon), oder auch die verstörenden Bücher Nix und Moppel Schappiks Tätowierungen des Bachmann-Preisträgers Peter Wawerzinek nie gegeben.

Die Warnung ist aber insofern völlig berechtigt, weil es sich beim Perspektivwechsel um eine Technik handelt, die ein gewisses schriftstellerisches Können erfordert, wenn man sie richtig einsetzen will. Dazu kommt, dass man dem Leser einiges an Arbeit abverlangt, wenn dieser dem Fortgang der Erzählung folgen soll. Die Technik eignet sich demnach nicht für den seichten Unterhaltungsroman. Dennoch kann man damit vorallem die Leser begeistern, die sich gerne intellektuell herausfordern lassen.

Nun könnte man meinen, das gälte nur für die »hohe« Literatur und der Genreautor bliebe besser in den sicheren Leitplanken seines Sujets und einem angestaubten, süß- säuerlichen Realismus verhaftet (der im Bereich der Romance auch gerne mal ins Verkitschte abgleitet), aber das stimmt so nicht: Auch der Genreautor kann aus den Techniken der Hochliteratur künstlerischen Gewinn ziehen. Allein schon dadurch, dass man sein Repertoire an Ausdrucksmöglichkeiten erweitert, das Experiment wagt, wertet man seine eigene Erzählung künstlerisch auf.

Warum sollte man zum Beispiel in einem Thriller nicht eine Sequenz bauen, in der der Fokus der Erzählung von einem Objekt/einer Person zur nächsten springt, ähnlich wie eine Kamera im Film durch einen Raum fährt und jeweils andere Blickwinkel einfängt, z. B. so:

Eine Fliege an der Decke beobachtet zwei Männer, sie sieht, wie einer der beiden mit einem Messer zusticht ::>; Perspektivwechsel: Innenperspektive des Angreifers ::>; Perspektivwechsel: Beschreibung, wie die Klinge in den Körper des Opfers eindringt ::>; Perspektivwechsel: Innenperspektive des Opfers.

Damit hätte man zum Beispiel schon das Grundgerüst für eine Kurzgeschichte.

Um das Ganze noch einmal etwas deutlicher zu machen, möchte ich eine Sequenz aus meiner Science-Fiction-Kurzgeschichte Elevation Zero analysieren:
Ryder konnte den Roboter von seiner Position aus sehen, eine humanoide, in Tarnfarben gehüllte Gestalt, die anstelle des rechten Unterarms eine klobig aussehende Waffe montiert hatte, und die sich langsam in ihre Richtung bewegte, ohne ihn oder Nandhar bemerkt zu haben. Er gab dem Kathaner ein Zeichen, dass er stillhalten sollte. Dann deutete er auf eine Gruppe von Felsen, die nur wenige Schritte entfernt lagen. Hook machte eine Geste, dass Nandhar zu den Felsen hinüberrennen sollte.
Nandhar nickte. Dann sprang er auf. Noch bevor er wieder auf dem Boden gelandet war, begann er zu schießen. Die Kugeln aus seiner Waffe schwirrten um den Roboter herum. Einige streiften das Chassis der Maschine, prallten aber wirkungslos von ihm ab. Dennoch lenkten die Treffer aus seiner ungezielten Salve die Maschine lange genug ab, dass er sich hinter die Felsen retten konnte.
Du springst, rennst schießend an dem Roboter vorbei, siehst die Kugeln, die funkenstiebend von ihm abprallen, siehst, wie der Arm der Maschine sich hebt. Dann bist du hinter den Felsen verschwunden und rollst dich ab. Ein Blitz! Steinsplitter regnen auf dich herab. Du hörst die klackenden Schritte der Maschine auf dich zukommen. Sie steht vor dir. Du blickst in ein einzelnes, rotglimmendes Linsenauge, das von kleineren Nebenaugen umgeben ist. Der Roboter hebt seine Waffe.
Ryder sah, wie die Schüsse aus Nandhars Waffe wirkungslos abprallten, beobachtete, wie sein Freund gerade noch rechtzeitig hinter dem Felsen verschwand, um dem Schuss aus der Railgun des Roboters zu entgehen, der einen tiefen Krater in da Gestein riss. Hook zielte. Die Maschine hob ihren Arm zu einem zweiten Schuss, der den Kathaner töten würde. Dann zerplatzte der Kopf des Roboters in eine Wolke aus elektronischen Bauteilen. Ryder Hook hatte geschossen.
Du blickst in den Lauf der Railgun. Erwartest den Schuss, der nicht kommt. Stattdessen prasseln Plastikteile, Kabel und Elektroschrott auf dich herab. Der Torso der Maschine zuckt ein paar Mal unkoordiniert, dann bricht er zusammen. Du machst einen Sprung zur Seite und schaust auf die Überreste des Roboters hinab. Deine Ohren zucken vor Aufregung und du spürst, wie sich dein gesamtes Körperfell vom Kopf bis zur Schwanzspitze sträubt. Fauchend trittst du gegen das regungslose Chassis.
Hook trat neben Nandhar, der fauchend auf den auf den reglosen Körper des Roboters eintrat.
»Eine KOBI-TO-520 Infiltratordrohne. Ein ziemlich altes Modell. Hätte Tarkis etwas neueres auf Lager gehabt, wären wir ohne Chance gewesen.«
Was passiert hier erzähltechnisch? In dem vorliegenden Abschnitt wird zwischen der Außenperspektive und der Innenperspektive Nandhars gewechselt. Auf beiden Ebenen wird dasselbe Ereignis geschildert: Der Angriff des Roboters auf die beiden Protagonisten. Zuerst erleben wir das Geschehen aus der Außensicht, quasi wie eine Kameraeinstellung. Dann wechselt die Perspektive auf die Innenperspektive Nandhars und wir erleben die selbe Szene aus Nandhars Sicht.

Dann wechselt der Fokus wieder auf die Außensicht. Es wird beschrieben, wie Hook den Roboter erschießt, kurz bevor dieser Nandhar töten kann. Dann wechselt der Fokus wieder auf Nandhars Erleben, um schließlich wieder nach außen zu wechseln.

Der Point of View intermittiert also zwischen der Außen- und der Innensicht. Der Effekt davon ist, dass wir nicht nur eine sachliche Beschreibung der Ereignisse erhalten, sondern zugleich auch erfahren, was in einem der Protagonisten vor sich geht. Die eigentlich klassische Passage wird so emotional aufgeladen und erscheint so im Vergleich zu der reinen Schilderung aus nur einer Perspektive emotional aufgeladen. Das das so ist, kann man leicht erkennen, wenn man die innerperspektivischen Einschübe weglässt:
Ryder konnte den Roboter von seiner Position aus sehen, eine humanoide, in Tarnfarben gehüllte Gestalt, die anstelle des rechten Unterarms eine klobig aussehende Waffe montiert hatte, und die sich langsam in ihre Richtung bewegte, ohne ihn oder Nandhar bemerkt zu haben. Er gab dem Kathaner ein Zeichen, dass er stillhalten sollte. Dann deutete er auf eine Gruppe von Felsen, die nur wenige Schritte entfernt lagen. Hook machte eine Geste, dass Nandhar zu den Felsen hinüberrennen sollte.
Nandhar nickte. Dann sprang er auf. Noch bevor er wieder auf dem Boden gelandet war, begann er zu schießen. Die Kugeln aus seiner Waffe schwirrten um den Roboter herum. Einige streiften das Chassis der Maschine, prallten aber wirkungslos von ihm ab. Dennoch lenkten die Treffer aus seiner ungezielten Salve die Maschine lange genug ab, dass er sich hinter die Felsen retten konnte.
Ryder sah, wie die Schüsse aus Nandhars Waffe wirkungslos abprallten, beobachtete, wie sein Freund gerade noch rechtzeitig hinter dem Felsen verschwand, um dem Schuss aus der Railgun des Roboters zu entgehen, der einen tiefen Krater in da Gestein riss. Hook zielte. Die Maschine hob ihren Arm zu einem zweiten Schuss, der den Kathaner töten würde. Dann zerplatzte der Kopf des Roboters in eine Wolke aus elektronischen Bauteilen. Ryder Hook hatte geschossen.
Hook trat neben Nandhar, der fauchend auf den auf den reglosen Körper des Roboters eintrat.
»Eine KOBI-TO-520 Infiltratordrohne. Ein ziemlich altes Modell. Hätte Tarkis etwas neueres auf Lager gehabt, wären wir ohne Chance gewesen.«
Das Ergebnis? Eine ganz gewöhnliche Szene, wie sie in hunderten Science-Fiction-Stories schon beschrieben wurde. Aber nichts, was einem auffallen würde.

Perspektivwechsel erfordern Können

Perspektivwechsel können ein mächtiges Werkzeug sein, aber nur, wenn man weiß, wie man sie einsetzen kann. Ist das der Fall, so hat man mit Ihnen ein starkes Mittel, um seinen Büchern und Texten einen eigenen Stil zu geben, der sich vom literarischen Einheitsbrei, der sich gerade auch unter den Self Publishern immer mehr verbreitet, abzusetzen vermag. Denn dass ist ja der große Vorteil des Self Publishing, sich selbst zu verlegen, weil man das Experiment wagt, an das sich die Verlage nicht trauen und nicht den Selbstverlag zu wählen, weil es das eigene Werk beim Verlag nicht geschafft hat.