Wie oft ist man sich nicht sicher, ob
das, was man geschrieben hat, auch sprachlich auf der Höhe ist, die
es haben sollte. Die Freunde sind auch keine Hilfe und es soll
schnell gehen. Was kann man also tun? Inzwischen gibt es verschiedene
Webtools, die einen Text anhand statistischer Methoden auf seine
Lesbarkeit und Phrasenhaltigkeit untersuchen können und dabei zu
recht brauchbaren Ergebnissen kommen. Zwei davon möchte ich hier
kurz vorstellen.
Das Textanalysetool der Wortliga zeigt recht ausführlich, wo in einem Text Verständlichkeitsprobleme liegen |
Das Textanalysetool der Wortliga
untersucht einen Text auf der Basis des HamburgerVerständlichkeitsmodells und zeigt die verschiedenen Problemstellen
desselben auf. Es ist zwar eigentlich auf kurze (journalistische)
Texte ausgelegt, was sich darin bemerkbar macht, dass es den Text
möglichst zu Vereinfachen sucht. Die Ergebnisse der Analyse listet
die Software in einer Seitenleiste übersichtlich auf. Zu den
Fehlern, die das Programm anmerkt, gehören zu lange Sätze, die
Verwendung zu vieler Füllwörter oder auch der übermäßige
Gebrauch nominaler Ausdrücke (z. B. Die Seichtheit des Textes
verdankt seine Existenz der Unübertreffbaren Dunkelheit seines
Ausdrucks). Außerdem merkt es an, wenn z.B. der Text zu banal ist.
Das BlaBlaMeter sagt dem Verfasser deutlich, was es von seinem Text hält. |
Das zweite Tool, das für einen Autoren
interessant sein kann, ist das BlaBlaMeter. Dieses Tool untersucht
eine Textprobe von bis zu 18.000 Zeichen (das entspricht der Länge
einer Proseminarsarbeit) auf Spuren von Schwafeldeutsch. Dabei
bewertet die Website den Text mit einem Index von 0-1. Je höher der
Index steigt, desto mehr Bullshit enthält der Text. Je mehr Phrasen
oder Superlative der Text enthält, umso weiter steigt der Index des
BlaBlaMeters an. Das mag zunächst einmal unspektakulär erscheinen,
tatsächlich unterscheidet das Programm aber sehr zuverlässig
Schwafeltext von ernstgemeinten Schriftstücken.
Ich habe verschiedene Texte von
Pressemitteilungen bis zu Romantexten durch das Programm laufen
lassen und bin in den meisten Fällen zum gleichen Ergebnis gekommen
wie die Software. Ein schöner Nebeneffekt ist dabei, dass das
Programm nicht nur den Indexwert ausspuckt, sondern seinen Analyse
auch im Klartext kommentiert.
Wie weit man den zuvor vorgestellten
Programmen Glauben schenken möchte, bleibt natürlich jedem selbst
überlassen, aber ich denke, dass man mit beiden einen guten ersten
Überblick über die Qualität des eigenen Textes erhalten kann. Und,
das sollte man nicht vergessen, sie haben keine Skrupel,
dem Verfasser des Textes die Wahrheit ins Gesicht zu sagen.
2 Kommentare:
Das sinf wirklich hilfreiche Tools, kann sie nur weiterempfehlen.
Danke für den Tipp, Georg!
Ganz ohne Tool, völlig entspannt und einfach ist es, wenn ich meinen gerade verfassten Text noch einmal lese: Laut. Ihn mir laut vorlese. Das ist ein kleines bisschen gewöhnungsbedürftig. Es verlangsamt mein Lesen. Und wenn ich beim Vorlesen ins Stocken oder Stolpern komme, dann habe ich automatisch die Stelle erwischt, die ich noch einmal überarbeiten sollte.
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