Ich hatte mich ja letztendlich doch dazu entschlossen, mich in die Fänge von Amazon zu begeben. Also habe ich mich bei Createspace eingeloggt und Jenseits der schwarzen Berge hochgeladen. Das hat im Wesentlichen gut geklappt, obwohl sich Fehler an Stellen ergeben haben, wo ich keine erwartet hätte.
Nachdem ich den Buchblock fertiggestellt und brav alles angegeben hatte, was Createspace von mir wissen wollte, ging es ans Hochladen der Daten, was auch problemlos funktionierte. Dann hieß es einen Tag warten, bis der Review freigegeben war.
Der Internal Reviewer: Freigabeportal light
Der "Internal Reviewer" von Amazon (das Programm, mit dem man seine Daten noch einmal kontrollieren kann) ist in seinen Grundzügen ganz ähnlich aufgebaut wie andere Freigabeportale von Druckereien auch, wobei Amazon alles weggelassen hat, was den engagierten Laien verwirren könnte. Das ist einerseits ein Vorteil, weil man sich nicht groß in die Software hineindenken muss, andererseits ein Nachteil, weil man solche Dinge wie den Anschnitt oder die Farbkanäle nicht überprüfen kann. In dieser Hinsicht muss man Amazon schlicht glauben, dass alles schon gutgehen wird.
Man kann im Reviewer sein Buch in einer virtuellen Ansicht durchblättern, wobei eventuelle Probleme von der Software angezeigt werden. Das funktioniert alles in allem recht gut. Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, kann man den akzeptablen Zustand seines Projektes bestätigen. Lehnt man hier allerdings ab, so muss man den gesamten Buchblock auch dann wieder hochladen, wenn man lediglich einige wenige Fehler korrigieren muss. Bei mir waren es eine verschobene Seitenzahl und ein verutschter Textrahmen, die ich natürlich nicht gleichzeitig gesehen habe, was bedeutete, dass ich jedes mal das gesamte Buchfile hochladen musste, dass dann gnadenlos von Amazon einem erneuten Review unterzogen wurde. Insgesamt musste ich so zwei Tage darauf warten, dass ich weiter arbeiten konnte. Das ist ärgerlich und in professionellen Druckportalen, wie sie von Druckereien für die Freigabe verwendet werden, besser gelöst. Apogee bietet zum Beispiel die Möglichkeit, einzelne Seiten hochzuladen, falls es Korrekturen geben sollte. Das hätte ich mir auch für Createspace gewünscht.
Probleme, wo man keine erwartet
Bedauerlicherweise war damit aber mein Stress nicht zu Ende. Beim Hochladen des Covers sind diverse Probleme aufgetreten. Zuerst meinte Createspace, dass irgendwelche Bilder überlappen würden. Dann war der Rückentext verrutscht, schließlich war der Titeltext ganz vom Cover verschwunden.
Nachdem sich die Coverprobleme in Wohlgefallen aufgelöst hatten, machte nun das Buchinnere, das vorher anstandslos durch den Reviewer gegangen war, Schwierigkeiten. In der Proof-Vorschau waren sämtliche Bilder zerschossen, was meiner Stimmung nicht unbedingt zuträglich war. Also habe ich die PDF-Datei neu geschrieben, neu hochgeladen, auf den Review gewartet, auf den Proof gewartet und nach sechs Tagen endlich den Text freigegeben.
Das eBook, einfach zu erstellen, aber typographisch hinterher
Createspace funktioniert, könnte aber besser sein. Das Einstellen der Mobidatei für den Kindle war dagegen ein Klacks. Leider lässt die eBook-Fassung so viele Aspekte vermissen, die mir an der Printfassung wichtig sind, z.B. ein schönes Layout, die Initialen, die Gestaltung der Kapitel-Überschriften etc. Natürlich bleiben die Bilder schön, es gibt sogar eines mehr als in der Druckausgabe, aber das Drumherum ist für jemanden, der eine Affinität zur Typographie hat, mehr als traurig.
3 Kommentare:
Ich habe anfangs ähnliche Erfahrungen gemacht, aber seit ich mich in LaTeX eingearbeitet habe, flutscht es nur noch so bei CreateSpace. Die Cover-PDF erstellt man am besten, indem man das passende Cover-Template herunterlädt und sich pixelgenau an die Ränder und Bereiche hält.
Was die eBooks betrifft, kann man sehr wohl Initialen und Kapitelüberschriften gestalten. Das geht, indem man sich in Sigil einarbeite und perfekte epub-Dateien erstellt. Diese kann man bei KDP hochladen und das Design wird bei der Umwandlung in .mobi übernommen.
Mich wundert, dass Du als Experte tatsächlich in die CS-Falle getappt bist. Trotzdem wünsche ich Dir viel Erfolg mit Deinem Buch.
Hallo Sebastian,
Letztendlich bin ich doch auf Createspace gekommen, weil Amazon immer noch die besten Konditionen hat, auch wenn mir die Marktmacht der Amazonier etwas unheimlich ist.
Bei BoD z.B. hätte ich auf lange Sicht draufzahlen müssen, und das wollte ich nicht. Das Projekt soll sich auf lange Sicht selbst tragen.
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