Lesungen
zu halten ist für Autoren oft erstrebenswertes Ziel und
angstbehaftete Vorstellung zugleich. Dennoch sind Lesungen ein
wichtiger Schritt, den jede(r) Autor(in) machen sollte, weil es der
einzige Weg ist, mit der Leserschaft wirklich in Kontakt zu treten.
Ein großes Problem, vor dem auch erfahrene Autoren stehen, besteht
aber darin, die Leser zur Teilnahme an der Lesung zu motivieren. Jörg
Benne, Autor des Fantasy-Romans „Die Stunde der Helden“, kann ein
Lied davon singen und hat sich bereit erklärt, uns seine Erfahrungen
in einem kurzen Bericht zu schildern.
Wenn
man nicht gerade Markus Heitz oder Kai Meyer heißt, hat man es als
Fantasy-Autor mit Lesungen schwer. Die junge Klientel schaut lieber
Game of Thrones im TV, als auf Lesungen zu gehen und die älteren,
die gern Lesungen besuchen, winken beim Thema Fantasy ab. Aber bei
den vielen Rollenspiel-Cons, die über das Jahr stattfinden, hat man
die jungen Leute doch vor Ort, dachte ich mir. Da kann man sicher ein
paar für eine Fantasy-Lesung begeistern. Ein Trugschluss, wie sich
herausstellte – dazu hier ein kleiner Erfahrungsbericht.
Mein
erster Versuch war im Juli 2015 auf der FeenCon in Bonn. Hier kamen
zwei Dinge zusammen: Erstens das heißeste Wochenende des Jahres mit
39° (viele erinnern sich sicher), was dazu führte, dass man es in
der Stadthalle Bad Godesberg kaum aushalten konnte und die wenigen
Besucher sich lieber in den Außenbereichen herumtrieben. Zweitens
mein Unwissen, dass solche Wochenend-Cons am Sonntag oft nur noch
austrudeln und somit deutlich weniger Besucher da sind. Beides
zusammen führte dazu, dass sich niemand in dem stickigen Raum für
die Lesung einfinden wollte und ich unverrichteter Dinge von dannen
ziehen musste.
Anfang
August war ich dann auf der RatCon in Unna (die mittlerweile nach
Limburg umgezogen ist). Die war deutlich besser besucht, diesmal
hatte ich meine Lesung auch am Samstag. ABER zum einen wurde das
damals brandneue „Das Schwarze Auge 5“ in mehreren Workshops
präsentiert, die viele Leute abzogen und zweitens wurden die
Lesungen in einen abgelegenen Raum abgeschoben, wohin sich kaum einer
verirrte. Immerhin, zwei Zuhörer hatte ich diesmal, eine davon war
die Kollegin Judith Vogt, bei der ich zuvor zugehört hatte.
Wenig
später folgte die MantiCon in Heppenheim, die Hausmesse meines
Verlages. Die Starkenburg war eine tolle Location, leider brachte die
Auktion von Rollenspiel-Utensilien den Zeitplan total durcheinander,
so dass ich auch hier nur zwei Zuhörer begrüßen durfte – mit dem
Verleger Torsten Low auch diesmal wieder einen „Kollegen“, dessen
Lesung ich zuvor besucht hatte.
Damit
hatte ich dann auch den Kaffee auf, wie man bei uns im Ruhrgebiet
sagt. Rollenspiel-Cons ziehen zwar viele Fantasy-Begeisterte an, aber
die wollen in erster Linie an Testrunden teilnehmen und über ihr
Hobby fabulieren, Lesungen sind da allenfalls als Pausenfüller von
Interesse. Da braucht man auch ein bisschen Glück, damit die eigene
Lesung auch in eine solche fällt, es besteht also erhöhte
Frustgefahr, wenn man dort eine Lesung ausrichtet.
Aber
es gibt auch eine Ausnahme: Den BuCon, der jedes Jahr zeitgleich zur
Frankfurter Buchmesse in Dreieich stattfindet und sich nur um Bücher
dreht. Dort hat man jede Menge Zuhörer, das hat sich allerdings auch
unter Autoren längst herumgesprochen, so dass es immer deutlich mehr
Bewerber als Leseslots gibt. Aber den Versuch ist es jedenfalls wert.
Vielleicht habe ich ja dieses Jahr Glück.
Über den Autor:
Jörg Benne erblickte 1975 in
Bottrop-Kirchhellen das Licht der Welt und begann schon in der
Grundschule Geschichten zu verfassen. In der Jugend begeisterte er
sich für Phantastik und vollendete seinen ersten Fantasy-Roman mit
20, fand dafür auch einen Verlag, erlebte bei der weiteren
Zusammenarbeit, die schließlich im Sande verlief, aber eine bittere
Enttäuschung und wandte sich vorübergehend vom Schreiben ab.
Erst um 2006 begann er wieder mit dem Schreiben und vollendete 2008 den Roman „Das Schicksal der Paladine – Verschollen“, der 2012 im Koios-Verlag als sein Debut erschien, zwei weitere Teile folgten. Aktuell arbeit er an weiteren Fantasy-Romanen in der Welt von Nuareth.
Sein aktueller Roman ist "Die Stunde der Helden", erschienen im Mantikore Verlag 2015.
Weitere Informationen findet ihr auf seiner lesenswerten Website: http://joergbenne.de
Einen Einblick in die Welt von Nuareth könnt ihr hier bekommen: http://bit.ly/heldentaten_lf
Erst um 2006 begann er wieder mit dem Schreiben und vollendete 2008 den Roman „Das Schicksal der Paladine – Verschollen“, der 2012 im Koios-Verlag als sein Debut erschien, zwei weitere Teile folgten. Aktuell arbeit er an weiteren Fantasy-Romanen in der Welt von Nuareth.
Sein aktueller Roman ist "Die Stunde der Helden", erschienen im Mantikore Verlag 2015.
Weitere Informationen findet ihr auf seiner lesenswerten Website: http://joergbenne.de
Einen Einblick in die Welt von Nuareth könnt ihr hier bekommen: http://bit.ly/heldentaten_lf
1 Kommentar:
Da kann ich mitreden...
http://kueperpunk2012.blogspot.de/2013/06/warum-schizophrenie-fur-autoren.html
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